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„Arbeits – und Ausbildungsplätze vor Ort schaffen“

Startschuss für Erschließung von Interkom I und II gegeben:

Am Dienstag, 6. April war der offizielle Spatenstich

Es geht los! Die Arbeiten für die Erschließung des interkommunalen Gewerbegebietes haben begonnen. Am Dienstag, dem 6. April fand der offizielle Spatenstich für das 8 Hektar große Gebiet Interkom I und II statt.

Heimische Unternehmen haben die europaweite Ausschreibung gewonnen:

So ist das Ingenieurbüro Grohmann aus Allendorf/Lumda für die Planung zuständig und das in Marburg ansässige Bauunternehmen Fritz Herzog führt die Arbeiten aus.  Die Auftragssumme beläuft sich auf rund 3,5 Mio. Euro.

Im Vorfeld wurde bereits ein Glasfaseranschluss durch die Breitbandgesellschaft Marburg-Biedenkopf GmbH gelegt. 

Die Stromversorgung erfolgt über die GrundNetz GmbH.

Abgeschlossen sein soll die komplette Erschließung im ersten Quartal 2022.

Handwerk, Forschung und Entwicklung

„Die Nachfrage nach Flächen ist sehr gut,“ erläuterte Bürgermeister Andreas Schulz. Laut Interkom-Geschäftsführer Norbert Mai sind bereits alle Flächen von Unternehmen reserviert. Er schätzt, dass es in rund 80% der Fälle zu einem Verkauf komme und sich später etwa 20 Unternehmen in Interkom I+II ansiedeln werden. „Damit beugen wir einem weiteren Abwandern von Firmen aus dem Grund vor und ermöglichen heimischen Firmen ihre Existenz,“ sagte  Bürgermeister Andreas Schulz und ergänzte: „Nach Corona braucht es Arbeit, Arbeit, Arbeit, um die wirtschaftlichen Folgen zu mildern.“

 

Bei der Flächenvergabe werde eine Priorisierung vorgenommen.

„Zunächst sollen Unternehmen und Betriebe ansiedeln, die aus den drei Kommunen kommen und sich vergrößern bzw. ihren Standort verlagern wollen,“ erklärte Norbert Mai.

Als zweites sollen Unternehmen an die Reihe kommen, die „etwas entwickeln“, z.B. Handwerk, Forschung, Maschinenbau.

„Wir wollen auch die Entwicklung neuer Technologien und somit Innovation an diesem Standort fördern. Daher wird es auch ein Unternehmen geben, das in der Produktion von Wasserstoff-Treibstoff tätig ist, und eines aus der Robotertechnik.“

Ausgeschlossen seien Logistiker und große Einzelhandelbetriebe (ein EDEKA-Markt wird schon an anderer Stelle „Einkaufsoase“ in der Gemeinde Ebsdorfergrund gebaut).

Arbeitsplätze vor Ort

 „Gerade im ländlichen Bereich ist es wichtig, Arbeitsplätze in die Kommunen zurückzuholen und Ausbildungsplätze für die nachfolgenden Generationen vor Ort zu schaffen,“ sagte Bürgermeister Andreas Schulz. Früher haben rund 90% der Menschen in den Dörfern gearbeitet. Heute seien es ca. 10 %. 

„Mit Interkom schaffen wir Arbeits – und Ausbildungsplätze dort, wo die Menschen wohnen. Sie müssen dadurch nicht in Ballungsräume pendeln, was wiederum auch dem Klima zu Gute kommt.“

„Zudem ist es ökologisch und für die Lebensqualität der Menschen sinnvoll, Gewerbe an klug ausgewählten Standorten zu bündeln – statt drei separate Gewerbegebiete jeweils alleine zu planen. Auf diese Weise wird weniger Fläche verbraucht,“ ergänzte Staufenbergs Bürgermeister Peter Gefeller und ist froh, bei diesem hessenweit einmaligen Projekt dabei zu sein.

 „Die Einnahmen aus den Gewerbesteuern kommen zudem drei Kommunen zugute und können in wichtige Projekte und Institutionen, wie zum Beispiel Kindertagesstätten, reinvestiert werden“, so Gefeller weiter.

55% der Einnahmen entfallen später auf die Gemeinde Ebsdorfergrund, die die Vorarbeiten und Verwaltungsabläufe übernommen hat; Marburg und Staufenberg generieren jeweils 22,5% Gewerbesteuereinnahmen

Bürgermeister Wieland Stötzel, der in Vertretung von Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies zum 1. Spatenstich gekommen ist, meinte:

„Marburg hat viele Startups und Betriebe, die räumlich an ihre Grenzen kommen, sich aber weiter regional ansiedeln wollen. Diesen Unternehmen wollen wir eine Entwicklungsmöglichkeit und eine Perspektive vor Ort bieten“.

Es sei wichtig, über die eigene Kernstadt hinauszudenken und eine regionale Perspektive einzunehmen. Den heutigen Spatenstich sehe er als Startschuss für das „Leuchtturmprojekt“ und eine gute Zusammenarbeit.

Tankstelle und Mischgebiet

Für das Gebiet ist vor allem eine Nutzung als Fläche für Gewerbetreibende vorgesehen.

Vor Ort wird es jedoch auch eine Tankstelle mit nachhaltiger Versorgung geben sowie ein „Mischgebiet“ als Übergangszone vom Gewerbegebiet hin zu den Wohngebieten. In diesem „Mischgebiet“ soll es Gewerbe aber auch Dienstleistungsbetriebe, die der Versorgung dienen – wie zum Beispiel eine Konditorei – geben.

Mit Trennsystem erschlossen

Die InterKom-Gebiete werden mit einem Trennsystem erschlossen.

„Fast 2000 Meter Kanal für Schmutz – und Regenwasser sollen entstehen,“ so Dr. Walter Grohmann.

Das Trennsystem besteht dabei aus zwei Anlagen: Einer Sedimentationsanlage und zwei Rückhaltebecken. Die Rückhaltebecken sorgen für den regulierten Abfluss von Regenwasser.

Die Sedimentationsanlage sorgt für eine Belastungsfreiheit des Regenwassers, bevor es zurück in den Boden gelangt. Insgesamt sind fast zwei Kilometer Kanäle notwendig und über tausend Meter Wasserleitungen.

5 Mio. Euro Investitionskosten

 „Insgesamt werden rund 5 Mio. Euro in das Gewerbegebiet Interkom I und II investiert (ohne Landankauf),“ meint Bürgermeister Andreas Schulz.  Zurzeit läuft noch das Baulandumlegungsverfahren, in dem die einzelnen Parzellen gebildet werden. 

Im Sommer dieses Jahres sollen dann die notariellen Verträge mit den rund 20 siedlungswilligen Unternehmen geschlossen werden.

 

 

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