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„Zwei Fliegen mit einer Klappe“

Kombiprojekt Radwegebau und Abwasserentsorgung in Wermertshausen

Nachdem am Montagabend die Gemeindevertretung dem Prüfauftrag für den Anschluss von Wermertshausen über Roßberg an die Kläranlage Hachborn beschlossen hat, könnte 2024 auch der letzte Radwegelückenschluss zwischen Wermertshausen und Roßberg gebaut werden. 

Die Entscheidung traf die Gemeindevertretung mit den Stimmen aller Fraktionen bei einer Gegenstimme.

1997 standen Bürgermeister Andreas Schulz und sein Mitarbeiter Harald Bausch schon einmal vor der Frage, Wermertshausen abwassertechnisch über Roßberg an die große Kläranlage in Hachborn anzuschließen. Damals war die Idee wegen einem limnologischen Gutachten der Gesamthochschule Kassel nicht realisierbar.

Das Gutachten besagte, dass der Betrieb der Kläranlage Wermertshausen zur Erfüllung der hydraulischen Mindestanforderung der Zwester Ohm für den Bereich 1000 Meter unterhalb der Kläranlage zwingend erforderlich ist.

Heute sieht das die Wasserbehörde beim Landkreis Marburg-Biedenkopf anders.

Die Wasserbehörde befürwortet die Aufgabe der Kläranlage Wermertshausen und die Weiterleitung der Abwässer zu der Kläranlage Hachborn.

An kleine Kläranlagen werden niedrigere Anforderungen hinsichtlich der Reinigungsleistung gestellt als an große. Deshalb würde ein Anschluss die Reinigungsleistung erhöhen und auch wirtschaftlich macht die Unterhaltung von drei statt vier Kläranlagen für die Gemeinde vorraussichtlich einen Sinn. „Unterhaltungsarbeiten und Beprobungen der Anlage durch das Personal würden gespart, ebenso Energiekosten,“ erklärt Bürgermeister Andreas Schulz.

Auch das Regierungspräsidium habe eine Kontrollstelle im Rahmen der staatlichen Überwachung weniger, meint Harald Bausch.

Obendrein könnten sich Synergieeffekte bei der Leitungsverlegung in Zuge des Radwegebaus ergeben, sowohl bei der Baurechtschaffung (für beide Projekte) wie auch bei den Baukosten.

Somit könnte der Radweg günstiger durch das Land Hessen erstellt werden und vor allem viel schneller. Zurzeit vertröstet das Land die Gemeinde hinsichtlich des Radwegebaus auf die Jahre nach 2025.

Bürgermeister Andreas Schulz und Harald Bausch würden sich freuen, wenn 25 Jahre nach ihrer Idee das Projekt jetzt Wirklichkeit wird.

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