Weltkindertag am 20.09.2020 im Ebsdorfergrund
Weltkindertag – mit fast autofreiem Sonntag im Ebsdorfergrund
Eine Gruppe von Radfahrern fährt im Sonnenschein durch Ebsdorf, die imposante Fachwerkkulisse im Hintergrund. Es geht über die Hauptstraßen Richtung Hachborn – und dann eben auf dem Radweg weiter zum Festplatz. Durch Corona ist in diesem Jahr vieles anders. Vieles – aber eben nicht alles. Im Ebsdorfergrund machen wir trotzdem etwas für die Gemeinschaft und insbesondere für Familien und Kinder. Das geht auch mit Abstand und unter Einhaltung der Hygieneregeln. Das haben die Vereine und Initiativen im Ebsdorfergrund und die rund 2000 großen und kleinen Gäste am Sonntag gezeigt.
Eine gesperrte L3048 gab es in diesem Jahr nicht. Was es aber gab: Fast 40 Angebote, aufgeteilt auf mehrere Plätze in sechs Dörfern. Und den Aufruf von Bürgermeister Andreas Schulz, freiwillig auf das Auto zu verzichten – der Umwelt, der eigenen Gesundheit und vor allem den Kindern zuliebe. Denn eines wollte die Gemeinde in diesem Jahr am eigentlich autofreien Sonntag, der mit dem Weltkindertag zusammenfiel: Zeigen, dass Kinder die Zukunft sind; dass ihnen die Straße gehören soll; dass sie Raum brauchen zum Spielen, spannende Angebote und auch Begegnungen.
Und so machten die Gemeinde, die Vereine und Initiativen den fast autofreien Sonntag in diesem Jahr eben zu etwas Besonderem. Zu einem Tag, an dem sie wieder Zusammenhalt und Miteinander demonstrierten. Das Wetter hätte dabei besser nicht sein können. Die Angebote auch nicht. In Hachborn packten Groß und Klein mit an und probierten sich daran, frische Äpfel mit alten Geräten und ihren Muskeln selbst zu pressen. Außerdem bauten die Kinder eigene Insektenhotels unter Anleitung. Auf dem Festplatz gab es etwas Jahrmarkt-Flair mit Kettenkarrussell, Popcoen und gebrannten Mandeln. Nach Ebsdorf lockten ein Fahrradreparaturstand des ACE und jede Menge Infos rund um Elektromobilität und den Schulwald. In Leidenhofen gab es unter anderem Schmierkuchen aus dem Backhaus und eine Menge Spielstationen. Auf dem Spielplatz hüpften die Kinder in Leinensäcken um die Wette, probierten sich am heißen Draht oder balancierten über Seile. Solche Spielstationen gab es auch in Heskem beim RSV, inklusive Fahrradparcours für die jungen Radler.
Nach Wittelsberg lockte der GrundTreff mit einer Kreide-Straßenmalaktion und frischem Popcorn. In Rauischholzhausen gab es nochmal einen kleinen Jahrmarkt mit Pfeilewerfen und süßen Leckereien. Und dazwischen gab es auch überall etwas zu Stöbern: An kleinen Ständen boten die Menschen Selbstgenähtes, Kunst aus Holz, Schmuck und handgemachte Geschenkschachteln.
„Es war ein toller Tag für das Miteinander. Ein Tag, der Aufbruch zeigt in ein Leben nach dem Virus. Wir im Grund lassen uns nicht unterkriegen und machen das Beste aus der Situation. Das haben wir deutlich gezeigt“, sagte Bürgermeister Andreas Schulz. Er dankt den vielen Menschen, die freiwillig ihr Auto haben stehen lassen und zu Fuß oder mit dem Rad über die Radwege zwischen den Dörfern umhergezogen sind.
Zusammenhalt und Unterstützung – das galt auch für Schausteller: „Die Schausteller sind in diesem Jahr eine der besonders betroffenen Branchen. Deswegen haben wir im Ebsdorfergrund gemeinsam überlegt, wie wir den Schaustellern im Landkreis helfen können“, erklärt Bürgermeister Andreas Schulz. Üblicherweise machen vor allem die Vereine beim Aktionssonntag im Grund die Essensangebote. In diesem Jahr haben sie sich insbesondere auf Spieleangebote und Getränke konzentriert – und den Schaustellern Raum gelassen, Crêpes, Langos, Kartoffelgerichte, Karrussellfahrten und Co. anzubieten.
Auch ein musikalisches Abschlussprogramm durfte an dem Tag nicht fehlen: Um 17 Uhr gab es ein kleines Konzert am GrundTreff: Time Zone sorgte für Stimmung bei den rund 250 Zuhörern aller Altersklassen – die zu zweit oder zu dritt zusammenstanden, zur Musik wippten und mit Abstand aber richtig viel guter Laune den Tag ausklingen ließen. „Das war ein würdiger Abschluss für unseren fast autofreien Weltkindertag. Wir haben gemeinsam aus der Situation das Beste gemacht und gezeigt, dass wir gemeinsam einen schönen Tag verbringen können – und dabei diszipliniert sind und aufeinander achtgeben“, so Andreas Schulz.