Den Ebsdorfergrund neu entdecken
Nicht nur zu Zeiten von Corona, aber vielleicht jetzt besonders, lohnt es sich die eigene Heimat und was sie zu bieten hat genauer zu betrachten, neu wahrzunehmen und zu genießen. Der Ebsdorfergrund ist reich an historischen Kostbarkeiten, wunderschönen Fleckchen Erde und abwechslungsreichen Naturlandschaften, die sich lohnen neu oder wieder von uns entdeckt zu werden. Mit diesem kleinen Beitrag möchten wir eine kleine Anregung schaffen, sich in der eigenen Umgebung näher umzuschauen. Dazu legen wir Ihnen unsere Wanderwege ans Herz. Nutzen Sie die nächsten Sonnenscheintage und begeben sich allein oder mit der Familie, als Entdecker der nahen Natur, auf unsere ausgewählten Wanderrouten. Sie werden sicher an Orte vorbeikommen, die Sie noch nicht kennen, obwohl Sie ganz in der Nähe sind.
Burgruine, Schloss, Fachwerkdorf und Natur pur – der Ebsdorfergrund-Trail
Strecke: 25 km
Dauer: 6 Stunden
Höhenlage: 205-379 m ü.NN
Heute starten wir mit dem Ebsdorfergrund-Trail in die erste Folge der Vorstellung der Ebsdorfergrund-Wanderwege, mit einer Route, die ein eindrucksvolles Wandererlebnis bietet.
Kulturelle und historische Sehenswürdigkeiten, prämiertes Fachwerkdorf, Aussichtspunkte, Wiesen- und Waldwege, eine Parklandschaft und Buchenwald – kurz: Der Ebsdorfergrund-Trail hat viel zu bieten.
Die Gemeinde Ebsdorfergrund bietet einen Flyer mit der Wegbeschreibung an, der auch im Internet abgerufen werden kann. An der Strecke liegen direkt einige gastronomische Betriebe, doch ist es sinnvoll, vorab Öffnungszeiten zu erfragen.
Mit einem Blick in den Flyer beginnen wir die Wanderung an Punkt 1 – der Burgruine Frauenberg. Ein kurzer Waldweg führt neben dem eindrucksvollen Fachwerkgebäude, dem Hotel/ Restaurant Seebode hinauf zur Ruine. Auf der Aussichtsplattform des ehemaligen Mauerringes eröffnet sich eine phantastische Aussicht in den Ebsdorfer Grund, zur Amöneburg und den dahinterliegenden Höhenrücken der Main-Weser-Wasserscheide, zum Vogelsberg, Taunus und Lahn-Dill-Bergland. Eine Informationstafel zur Burgruine befindet sich nahe des Restaurants. Hier führt der Weg bergab, vorbei an der ehemaligen Kolonie, kurz durch die Siedlung, einen Waldrandpfad entlang zur Hof Capelle. Oberhalb von Hof Capelle geht es ein kurzes Stück durch einen Hohlweg. Dort, so vermuten einige Historiker, habe man Konrad von Marburg, den Beichtvater der heiligen Elisabeth, im Juli 1233 aufgelauert und ermordet.
Im Garten der Höfe kann der Gedenkstein an die ehemalige Marienkapelle besichtigt werden. Weiter geht es eine etwa fünf Kilometer lange Wegstrecke nach Wittelsberg. Die Landschaft zeigt sich abwechslungsreich, uralte Eichen und Streuobstbestände säumen den Weg bis zum Pfingstgraben. Weiter geht durch freies Feld zu den ersten Häusern von Wittelsberg direkt hoch zur Wittelsberger Warte und der evangelischen Pfarrkirche. Hier lädt ein kurzer Panorama-Spazierrundweg (diesen beschreiben wir in einer weiteren Folge) zu einer Rast mit schönem Ausblick ein, einige Infos zum Terrain erhält man direkt am Fuß der Warte, dann geht es weiter durch eine Allee hinab nach Wittelsberg und weiter nach Rauischholzhausen. Dort geht man leicht bergab in den Park des repräsentativen und atmosphärischen Schlosses Rauischholzhausen mit seinem alten und vielfältigen Baumbestand, einen Bach entlang und umrundet einen größeren Teich. Um eine Ecke, am Eingangstor des Parkes steht eine Informationstafel zu Schloss und Park. Vom Schlosshof führt der Weg weiter durch den Park Richtung Mölln nach Ebsdorf, eine etwa neun Kilometer lange Etappe. Hier wird die Landschaft, je weiter man an einem Bächlein entlang geht, immer naturnäher, bis man am Parkende einen größeren Teich erreicht. Danach ändert sich die Szenerie gänzlich, denn es geht bergauf zur Randabdeckung des Vogelsberges mit seinem typischen Buchenwald. Am Waldrand oberhalb von Heskem-Mölln hat man wiederum einen prächtigen Ausblick bis hin zum Dünsberg, zum Lahn-Dill-Bergland und den Lahnbergen. Bergab geht der Weg durch Mölln, zurück in die landwirtschaftlich geprägte Kulturlandschaft des Ebsdorfer Grundes. Man sieht alsbald den markanten Wehrkirchturm von Ebsdorf und gelangt durch ein schmales Gässchen in den denkmalgeschützten historischen wunderschönen Ortskern.
Die Wehrkirche mit den umgebenden Straßenzügen ist besonders beeindruckend und einen gesonderten Besuch wert. Touristische Hinweise bietet die Infostele am Musik´er´garten in der Ortsmitte am Bürgerhaus. Von dort aus kann ebenso ein virtueller Dorfrundweg beschritten werden, der Informationen zu Historie und Kultur des Dorfes vermittelt. Am historischen Waschplatz aus dem 18. Jahrhundert geht man über die Zwester Ohm. Dieser Waschplatz ist auch im Hessenpark im Taunus naturgetreu nachgebildet worden. Die letzte Etappe führt aus Ebsdorf meist bergan, über den „Balderscheid“ zurück zum Frauenberg.