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Volker Wagner, Beigeordneter im Gemeindevorstand

Volker Wagner ist seit der letzten Kommunalwahl Mitglied des Gemeindevorstandes. Seit vielen Jahren engagiert er sich sowohl in der Politik als auch im Vereinsleben für seine Gemeinde. Viele Menschen aus dem Ebsdorfergrund kennen den Wittelsberger persönlich, trotzdem möchten wir ihn gerne näher vorstellen. Dazu haben wir mit ihm ein Interview geführt:

 

Bitte erzählen Sie die wichtigsten Eckpunkte in Ihrem Leben…….

Geboren 1959 und aufgewachsen in Wittelsberg, wo meine Eltern gelebt haben und ich jetzt auch seit 63 Jahren zu Hause bin und gemeinsam mit meiner Frau lebe. Zusammen mit meinen älteren Brüdern und meiner jüngeren Schwester, wuchs ich in einem geborgenen Elternhaus auf, das durch den Beruf und die Selbständigkeit meines Vaters geprägt war.

Die Grundschule in Wittelsberg und weiterführende Schulen in Heskem und Marburg waren die weiteren Strecken auf meinem Weg, bis ich 1976 mit der Lehre zum Zahntechniker in einem großen zahntechnischen Labor in Marburg begann.

Der Beruf war meine Leidenschaft und nach verschiedenen Führungspositionen im Labor und erfolgreicher Meisterprüfung im Jahr 1993, konnte ich ein Jahr später als Mitgesellschafter und Geschäftsführer in die Firma in der Rosenstraße in Marburg einsteigen. Im Jahr 1998 erfolgte ein großer Laborneubau und Umzug ins Industriegebiet nach Marburg/Wehrda.

1984 heirateten meine Frau Martina und ich in der Kirche in Wittelsberg. Mit unseren zwei Töchtern bewohnten wir rund 19 Jahre unser erstes Haus, bevor wir in 2003 in einen Neubau am Waldrand – auch in Wittelsberg – umgezogen sind. Inzwischen sind beide Töchter ausgezogen und gehen eigene Wege und wir erfreuen uns seit kurzen über unser Enkelkind Ellie, das aktuell 8 Monate alt wird.

2011 war es Zeit für eine berufliche Veränderung und nach meinem Ausstieg aus der Firma in Marburg, gründeten meine Frau und ich ein neues Dentallabor mit kleinen Anfängen und wenigen Mitarbeitern in unserer Garage zu Hause. Nach 4 Jahren platzte die Firma aus allen Nähten und es musste ein adäquater Neubau her. Dieser entstand am Ortseingang von Wittelsberg und wurde nur zwei Jahre später wieder erweitert, damit die inzwischen fast 35 Mitarbeiter genügend Platz fanden.

Wie schon bei der Gründung 2011 geplant und abgesprochen, haben meine Frau und ich uns nach 10 erfolgreichen Jahren aus der Geschäftsführung zurückgezogen und die Verantwortung an unsere zwei jüngeren Meister abgegeben. Dadurch finde ich inzwischen mehr Zeit, mich auch neuen Aufgaben und Geschäftsfeldern zu widmen.

Geprägt hat mich insbesondere mein Vater als selbständiger Unternehmer, ein ausgeglichener und fürsorglicher Mensch, aber auch sicherlich das dörfliche Umfeld hier in meiner Heimat. Das Vereinsleben, unter anderem in der Feuerwehr und in der Dorfgemeinschaft waren und sind mir immer ein wichtiger Teil meines nichtberuflichen Lebens. Auch hier habe ich mich immer gerne engagiert und Aufgaben übernommen.

Die Aquarellmalerei ist ein liebes Hobby, für das ich mir leider zu wenig Zeit nehme.

Auch die privaten und beruflichen Reisen und Besuche in verschiedenen Ländern und hier besonders in den letzten Jahren im asiatischen Ausland, waren und sind eine Bereicherung für mein Leben und das Verständnis anderer Kulturen.

 

Was hat Sie dazu bewogen, sich politisch zu engagieren…?

Politisch bin ich eigentlich schon immer aktiv. Die Anfänge sehe ich schon im Mitmachen und Mitwirken in den örtlichen Vereinen. Menschen die sich in Vereinen engagieren, wollen Mitgestalten und das ist auch eine Art der politischen Einflussnahme.

Meine weiteren förmlichen, politischen Schritte waren die Aufstellung und die Wahl zum Ortsbeiratsmitglied, dem ich einige Jahre angehörte. Als Mitglied des Ortsbeirates konnte ich dazu beitragen, dass Wittelsberg vor ca. 15 Jahren, glücklicherweise bei dem Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ erfolgreich abgeschnitten hat. Das Ergebnis ist heute insbesondere durch den „Grundtreff“ sichtbar. Ein paar Jahre später erfolgte die Bereitschaft und letztendlich auch die Wahl für das Gremium der Gemeindevertretung. Mir war und ist es immer wichtig, parteipolitische Ambitionen und Zwänge bei Entscheidungen, die unsere Gemeinde betreffen, so weit wie möglich außen vor zu lassen. Beschlüsse sollten ausschließlich sachorientiert entschieden werden. Deswegen engagiere ich mich auch unabhängig und überparteilich in der ÜBE/FWG.

Nach der letzten Kommunalwahl bin ich von der ÜBE/FWG-Fraktion in den Gemeindevorstand entsandt worden und vertrete hier meine Meinung überparteilich.

Meine Intension, mich politisch zu engagieren, liegt daran, dass ich unsere Heimat mitgestalten und diese im Sinne der Menschen, die wie ich hier wohnen, beeinflussen möchte. Als Unternehmer suche ich die Herausforderungen und die Möglichkeiten Dinge zu entwickeln und zu gestalten, aber auch rechtzeitig einzugreifen, wenn etwas aus dem Ruder läuft.

 

Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Gemeinde ….?

Die aktuell eingeleitete Entwicklung und das meines Erachtens zu schnelle Wachstum – besonders an den Rändern unserer Dörfer im Ebsdorfergrund – macht mir Sorgen. Mit teilweise großen Neubaugebieten und verstärktem Zuzug, sehe ich den Erhalt der dörflichen Strukturen und unserer landschaftlich geprägten Heimat gefährdet. Natürlich können und sollen wir notwendige Veränderungen nicht ignorieren oder Zuzug ablehnen, jedoch sollten diese mit Bedacht, nachhaltig und mit der Akzeptanz der Menschen, die hier schon wohnen, umgesetzt werden. Transparente Gemeindepolitik, Mitnahme der betroffenen Bürgerinnen und Bürger ist hierfür das Stichwort.

Ich hoffe und bin guter Dinge, das dieses Thema in Zukunft ein wichtiges Merkmal von politischen Entscheidungen sein wird. Die Gemeinde Ebsdorfergrund hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt, vielleicht bei manchem zu ambitioniert. Diese rasante Entwicklung kann und wird so nicht weitergeführt werden können, die Folgekosten würden uns überfordern. Deswegen wünsche ich mir eine sanfte und nachhaltige Entwicklung, bei der die „Baustellen“, die wir noch haben, nach und nach abgearbeitet werden.

Wir stehen welt- und auch gesellschaftspolitisch vor neuen Aufgaben und Herausforderungen, die sich bis in unsere kleine Gemeinde widerspiegeln. Unserem neuen Bürgermeister Hanno Kern wünsche ich eine gute Hand bei allen Entscheidungen, die schon gezeigte Bürgernähe und notwendige Empathie, aber auch, dass die Ruhe und Gelassenheit einkehrt, die dieses Amt auf Dauer verlangt.

Es gibt viel zu tun, also packen wir es an! Gerne trage ich als Mitglied des Gemeindevorstandes zur positiven Entwicklung unsere Heimatgemeinde Ebsdorfergrund bei.