Nach oben

Offener Dialog, sachlicher Informationsaustausch und problemlösungsorientierte Diskussion: Das sind die Ziele des Windkraftforums, das Bürgermeister Andreas Schulz nun wie angekündigt offiziell einberufen möchte. Eine erste Sitzung mit verschiedenen Interessenvertretern ist für den 27. März 2018 geplant.

Die Ausgangslage ist klar: Die Fläche im südlichen Ebsdorfergrund zwischen dem Ortsteil Wermertshausen und dem Leidenhöfer Kopf ist im Teilregionalplan Energie Mittelhessen vom Regierungspräsidium Mittelhessen rechtswirksam als Vorranggebiet ausgewiesen. Damit können innerhalb dieser Fläche Windenergieanlagen grundsätzlich errichtet werden, wenn keine öffentlichen Belange entgegenstehen. Die Flächeneigentümer haben entsprechende Verträge mit Projektentwicklern geschlossen, die nun die Anlagenplanung Schritt für Schritt konkretisieren. Ein förmliches Genehmigungsverfahren könnte im Herbst beginnen.

In der Bevölkerung wachsen jedoch gleichzeitig die Unsicherheit und die Sorge, dass mit den geplanten Anlagen auch Beeinträchtigungen einhergehen. Bürgermeister Andreas Schulz möchte durch den von der Gemeinde angestoßenen Informations- und Dialogprozess einen engen Austausch zwischen den Flächeneigentümern, den Windkraftprojektierern und der Bürgerschaft ermöglichen. „Wir möchten ganz sachlich die unterschiedlichen Interessen ausloten und dann nach einer einvernehmlichen, gemeinsam getragenen Lösung suchen“, fasst Andreas Schulz die Zielsetzung des Windkraftforums zusammen, obwohl die Gemeinde selbst kaum Einflussmöglichkeiten hat, weil überörtliches Recht die Vorgaben gibt. Vor allem soll auch die Bürgerinitiative „WoW“ im Windkraftforum zu Wort kommen.

Am 27. März sollen sich daher Vertreter aller Interessengruppen an einen Tisch setzen. Das Windkraftforum soll die Themen identifizieren und behandeln, die auf kommunaler Ebene zum jetzigen Zeitpunkt gesteuert werden können. „Wir wollen sehr konzentriert diskutieren und nicht die komplette Energiewende in Frage stellen. Es gibt einfach Fragestellungen, die wir auf kommunaler Ebene nicht lösen können werden“, so Andreas Schulz weiter. Auch die Frage, in welcher Form die Öffentlichkeit transparent über die privaten Planungen informiert werden kann, soll Thema des Forums sein. In jedem Fall will die Gemeinde weiter Offenheit, Transparenz und wenn möglich Teilhabe herstellen.

Unterstützt wird die Gemeinde durch das Bürgerforum Energieland Hessen (BFEH), einem Programm der Hessischen Landesenergieagentur. Das BFEH unterstützt bereits seit einigen Jahren hessische Kommunen bei der gemeinsamen Gestaltung der Energiewende vor Ort. Für Bürgermeister Andreas Schulz war es wichtig den Diskussionsprozess durch externe Fachleute begleiten zu lassen.

Um eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen, tagt das Windkraftforum nicht öffentlich. Wichtig ist, dass sich alle Seiten öffnen und offen miteinander umgehen. Über den Stand der Diskussion soll aber nach jeder Sitzung in einer gemeinsamen Mitteilung informiert werden.