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Die Stadtwerke Marburg haben im Ortskern von Dreihausen eine Nahwärmeinsel realisiert, die die Gemeindeverwaltung, die Raiffeisenbank, die Grundschule, das Bürgerzentrum, die Kindertagesstätte sowie ein angrenzendes Wohn- und Geschäftshaus mit Wärme versorgt. Jetzt wurde dafür eine neue Pellet-Heizzentrale neben dem Bürgerhaus errichtet.
In einer kleinen Feierstunde haben Bürgermeister Andreas Schulz sowie Geschäftsführer Rainer Kühne gemeinsam mit Vertretern der beteiligten Ämter und Stadtwerke Abteilungen sowie dem Ortsbeirat die Anlage offiziell eingeweiht und der Öffentlichkeit vorgestellt.
„Wir sind sehr froh, hier wieder einmal zeigen zu können, wie gut die kommunale Zusammenarbeit mit der Gemeinde Ebsdorfergrund funktioniert“, erklärt Stadtwerke Geschäftsführer Rainer Kühne beim Ortstermin am Bürgerhaus in Dreihausen. „Das neue Biomasse-Heizwerk ist ein weiterer Baustein für diese schon über viele Jahre bewährte Partnerschaft“.
Die Heizzentrale mit dem Pelletkessel und dem Pelletbunker wurde direkt neben dem Bürgerhaus errichtet und optisch so gestaltet, dass sich die rote Holzlattenverkleidung an den vorhandenen Baubestand anpasst. Der neue Pelletkessel hat eine Leistung von 150 kW und wird mit Holzpellets aus der Region beheizt.
„Wir sind als Gemeinde Ebsdorfergrund bemüht, überall dort, wo es wirtschaftlich sinnvoll und möglich ist, fossile Brennstoffe durch erneuerbare Energien zu ersetzen“, erläutert Bürgermeister Andreas Schulz. „Wir haben uns das ambitionierte Ziel gesetzt, bis 2020 eine energieautarke Gemeinde zu sein. Dieses Projekt hier in Dreihausen wäre ohne die Stadtwerke Marburg für uns als Gemeinde allein nicht realisierbar gewesen.“
2015 haben die Stadtwerke Marburg die bestehende Wärmeversorgungsanlage für das Bürgerhaus Dreihausen übernommen und die neuen Wärmeversorgungsleitungen für die angrenzenden Gebäude verlegt. Der Bestandsölkessel wurde durch einen leistungsstärkeren Niedrigtemperatur-Ölkessel mit nachgeschaltetem Brennwert-Wärme-Tauscher ausgetauscht. Dieser leistet seine Dienste für Spitzenlasten und für den Fall, dass die Pelletanlage mal ausfallen oder gewartet werden sollte, denn natürlich braucht es bei so zentralen Räumlichkeiten Redundanzen.
Die Grund- und Hauptlast der Nahwärmeversorgung wird jedoch über das neue Biomasse-Heizwerk auf Basis der Holzpellets geleistet. Allein 65t CO2 werden so im Jahr für die Gemeinde eingespart. Dabei sind auch die kurzen Lieferwege der Holzpellets wichtig, sie werden derzeit aus der Wetterau angeliefert.
Insgesamt haben alle Abnehmer dieses Wärmeverbundes in Dreihausen einen Wärmebedarf von 344 MWh/a.; das entspricht in etwa einem Heizölverbrauch von 40 000 Litern. Das Biomasse-Heizwerk der Stadtwerke wird mit Holzpellets nach EN 14.961-2 in A1-Qualität befeuert, die einen geringen Asche und Stickstoffgehalt haben. Zum Ortstermin in Dreihausen hatte Geschäftsführer Rainer Kühne Geschenkbeutel a 550 Gramm Holzpellets im Gepäck, um die Relation von Brennwert und Pellet-Volumen zu erläutern. „So eine Beutel Pellets a 550 Gramm entspricht in etwa einem ¼ Liter Heizöl, ein moderner sparsamer Diesel-PWK könnte damit etwa 40 km fahren.“
450 000 Euro haben die Stadtwerke Marburg für die Fernwärmeleitungen, die Hausanschlüsse, die Ertüchtigung des Niedrigtemperatur-Ölkessels sowie für die neue Heizzentrale mit dem Pelletbunker- und den Pelletkessel investiert.

Gruppe vor der Heizzentrale