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 Neues Großprojekt im Rahmen der Energiewende geplant:

Solarpark in Dreihausen als Kooperation der Gemeinde mit vier Partnern soll eigene Energieversorgung weiter ausbauen

Eine Kooperation von fünf Partnern – auch Bürger sollen beteiligt werden

Das Projekt ist eine Kooperation aus fünf Partnern. Diese sind die Gemeinde Ebsdorfergrund, die Bürgersolargenossenschaft Ebsdorfergrund, die Stadtwerke Marburg, die Sonnenland eG und die MHI Gruppe (Mitteldeutsche Hartstein Industrie AG).

Auf dem Gelände des Basaltwerks Nickel in Dreihausen soll ein großer Solarpark entstehen. Dieser soll in 2024 auf knapp drei Hektar Fläche nördlich der Industriestraße errichtet werden. Dabei handelt es sich um eine kombinierte Nutzung aus Landwirtschaft und PV-Anlagen. Geplant ist eine Anlage mit 14 500 Modulen mit einer Höhe von drei Metern – unter denen eine Beweidung durch Schafe vorgesehen ist.

„Wir möchten einen möglichst hohen Energieanteil aus erneuerbaren Energien gewinnen,“ erklärt MHI-Vorstandsmitglied Jörg Rasch. Gerade in der heutigen Zeit zeige sich die große Bedeutung von regional gewonnenen Rohstoffen und einer unabhängigen Energieerzeugung.

Laut dem Unternehmen MHI wird die Anlage eine Leistung von 5 900 kWp (Kilowatt-Peak, Höchstleistung an Kilowattstunden einer PV-Anlage) und einen Energieertrag von bis zu 6,3 Millionen kWh pro Jahr erzielen.

Das würde den Energiebedarf von etwa 1 800 Einfamilienhäusern decken und ist deutlich mehr, als der Betrieb benötigt. Die Eigenverbrauchsquote liege nur bei zwölf Prozent, der Rest wird ins Netz eingespeist, so Jörg Rasch.

Die jeweiligen Vertreter unterzeichneten dazu einen Letter of Intent (LOI)

-eine unverbindliche Absichtserklärung über das gemeinsame Projekt.

Das Ziel des Projektes ist es, klimafreundlichen Strom zu gewinnen, unabhängiger von Stromimporten zu werden und von den Erträgen zu profitieren.

Zwei Anlagen sind vorgesehen

Die Module werden auf zwei Anlagen zu jeweils 50% aufgeteilt. Eine Anlage bleibt im Eigentum der MHI, die zweite Anlage wird innerhalb der fünf Partner aufgeteilt: 52 Prozent der zweiten Anlage bleiben beim Unternehmen MHI, die restlichen 48 Prozent teilen sich die anderen vier Parteien zu gleichen Teilen untereinander auf.

„Für die Gemeinde gibt es mehrere gute Gründe, sich an diesem Projekt zu beteiligen,“ sagt Bürgermeister Andreas Schulz. Zum einen treibe es die Energiewende weiter voran, zum anderen bedeute es Mehreinnahmen für die Gemeinde aus einer Rendite von geschätzt 4-5% und nicht zuletzt sichere die Beteiligung der Gemeinde Mitspracherechte sowie die Möglichkeit einer Bürgersbeteiligung und Bürgerinformation.
 

6 Millionen Euro werden investiert – Errichtung 2024 vorgesehen

Insgesamt rund sechs Millionen Euro schlägt das Großprojekt zu Buche, woran sich die vier Partner mit rund 1,5 Millionen Euro beteiligen, d.h. für jeden rund 375 000 Euro.

Im kommenden Jahr gilt es Verträge zu schließen und die Durchführung des Genehmigungsverfahrens steht an. Mit dem Bau begonnen werden kann dann in zweiten Halbjahr 2024. Im selben Jahr könnten die PV Anlagen ans Netz gehen.  Die MHI Gruppe hätte das Projekt auch alleine umsetzen können. Bürgermeister Andreas Schulz intervenierte und sorgte so für die Einbeziehung aller Partner und die Teilhabe der Bevölkerung.

 

 

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