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Rudi Claar, Beigeordneter im Gemeindevorstand

Rudolf Claar aus Leidenhofen. Der Rentner ist vielen Bürgerinnen und Bürgern aufgrund seiner vielfältigen Vereinsaktivitäten oder durch seinen Beruf als ehemaliger Hausmeister der Gesamtschule Ebsdorfergrund gut bekannt. Um ihn näher vorzustellen, haben wir mit ihm ein Interview geführt.

 

  1. Bitte erzählen Sie uns von den wichtigsten Eckpunkten in Ihrem Leben. Was haben Sie erlebt, was hat Sie geprägt?

Ich wurde am 1. Mai 1953 in Marburg geboren und bin gemeinsam mit meinem jüngeren Bruder in Leidenhofen aufgewachsen.

Nach meinem Besuch der Volksschule in Leidenhofen und der Mittelpunktschule in Heskem- Mölln absolvierte ich von 1968 -1971 eine Lehre zum Maler und Lackierer bei der Firma Hans Honig in Leidenhofen. Ich übte meinen Beruf bis 1978 aus und wechselte zum 1.2.1978 als Hausmeister an die Gesamtschule Ebsdorfergrund.

38 Jahre habe ich dort als Hausmeister gearbeitet und viele Schülerinnen und Schüler kennengelernt. Noch heute werde ich von vielen ehemaligen Schülerinnen und Schüler angesprochen und die eine oder andere Anekdote der Schulzeit wird erzählt. In guter Erinnerung ist mir das Jahr 2015 an unserer Schule in Heskem. Die Gesamtschule Ebsdorfergrund wurde nach einem Wettbewerb als „Starke Schule“ in Hessen auf

Platz 1 und bundesweit auf Platz 4 gewählt. Ein großes Ereignis für die Schule und die gesamte Schulgemeinschaft. Ein toller Erfolg für den damaligen Schulleiter Lothar Potthoff, das Lehrerkollegium, die Schülerinnen und Schüler und alle Angestellte der Schule. Eine schöne Zeit ging 2016, mit meinem Eintritt in den Ruhestand, zu Ende.

Mit meiner Ehefrau Helga bin ich seit 1975 verheiratet. Unsere Tochter Sandra wurde 1976 geboren. Wir leben alle gemeinsam in meinem Elternhaus in Leidenhofen und haben große Freude an unserem Enkel Jan-Luca.

In die Feuerwehr Leidenhofen bin ich 1969 eintreten. Dort habe ich verschiedene Aufgaben übernommen, ich war 1. Vorsitzender, 2. Vorsitzender, stellvertretender Wehrführer und Beisitzer. 1972, zur Zeit der kleinen Großgemeinde, wurde mir vom damaligen Bürgermeister Otmar Wiegand die Aufgabe übertragen, mich um den Aufbau und die Förderung von Jugendfeuerwehren im Ebsdorfergrund zu kümmern. Nach der Gebietsreform 1974 wurde ich der erste Gemeindejugendfeuerwehrwart der Großgemeinde Ebsdorfergrund und ich habe dieses Amt bis 1993 mit Freude ausgeübt.

In die SPD bin ich 1976 eingetreten. 1988 habe ich auf der Liste der SPD bei der Kommunalwahl kandidiert und wurde in die Gemeindevertretung gewählt. Als Mitglied der SPD-Fraktion im Gemeindeparlament, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, Vorsitzender des Ausschusses Bauen, Planen und Umwelt, Ortsbeiratsmitglied in Leidenhofen und seit 2000 bis heute Gemeindevorstandsmitglied, habe ich die Gemeinde mitgestaltet und ich bin stolz auf das gemeinsam Geschaffene für die Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde.

Im Laufe der Jahre habe ich viele Ehrungen für meine ehrenamtlichen Tätigkeiten erfahren dürfen, u.a. die Ehrennadel in Gold und die Ehrennadel in Gold mit Lorbeer vom Deutschen Feuerwehrverband für die Förderung der Jugendfeuerwehren, die Ernennung zum Ehren-Gemeindejugendfeuerwehrwart der Gemeinde und Abzeichen für 25 Jahre Dienst in der Einsatzabteilung. Die Ehrennadel in Bronze und in Gold von der Gemeinde, sowie den Landehrenbrief. Ehrenbeamter der Gemeinde Ebsdorfergrund bin ich seit 2020.

Die Unterstützung der Vereine ist mir ein wichtiges Anliegen. Vereinsarbeit bedeutet, sich für andere einzusetzen, sie fördern und unterstützen, ein „Wir-Gefühl schaffen“, ein aktives Dorfleben gestalten und für den Zusammenhalt in den Ortsteilen und in der Großgemeinde eine wichtige und unersetzliche Aufgabe. Ich zolle allen ehrenamtlich Tätigen meinen größten Respekt, denn sie engagieren sich in ihrer Freizeit in den unterschiedlichsten Bereichen wie Kultur, Sport, Politik, Bildung, Unterstützung und Hilfe in der Kinder-, Familien- und Seniorenarbeit und bereichern so unser Zusammenleben in der Gemeinde.

Ich bin in der Feuerwehr Leidenhofen, im Schützenverein, im Radsportverein Ebsdorfergrund, in der Bürgerhilfe Ebsdorfergrund, im Partnerschaftsverein, im VdK Ebsdorfergrund und in der SPD Ebsdorfergrund Mitglied. In einigen der Vereine habe ich aktiv im Vorstand mitgearbeitet oder tue dies heute noch. Ehrenamtlich bin ich am Amts- und Landgericht als Schöffe tätig.

Geprägt hat mich mein Elternhaus und die Familie. „Wo Hilfe gebraucht wird, wird geholfen, ob in der Familie, bei Freunden, in der Nachbarschaft oder im Dorf“, man ist füreinander da.

  1. Was hat Sie dazu bewogen sich politisch zu engagieren? Was treibt Sie an?

In meiner Familie wurde sich politisch und gewerkschaftlich engagiert. Durch meine Vorstandsarbeit bei der Feuerwehr Leidenhofen bekam ich Einblicke in die politischen Strukturen in unserer Gemeinde und es interessierten mich die Entscheidungs- und die Gestaltungsmöglichkeiten. Ich wollte mich einbringen und so entschied ich mich politisch zu engagieren. Dies habe ich bis heute nicht bereut. In den letzten Jahrzehnten wurde im Ebsdorfergrund viel bewegt. Abbau von Schulden, ein ausgeglichener Haushalt, niedrige Grundsteuer, keine Straßenbeiträge und hohe Investitionen wie z.B. Ortsumgehung Heskem, Ausbau der Kinderbetreuung, Aus- und Umbau von Feuerwehhäusern, Anschaffung von Löschfahrzeugen, neue Wasserversorgung, Neubaugebiete, Gewerbegebiet, Radwegebau, Erhaltung des Grundbades uvm. Ich möchte Geschaffenes erhalten und die Zukunft der Gemeinde mitgestalten. Die Bürgerinnen und Bürger sind mir wichtig, ich möchte auch weiterhin ihr Ansprechpartner in der der Gemeinde sein.

  1. Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Gemeinde und die Zusammenarbeit mit Bürgermeister Hanno Kern?

Für die Zukunft der Gemeinde wünsche ich mir die Fortführung der soliden Finanzpolitik der Gemeinde. Die Finanzen sind die DNA einer jeden Gemeinde. Dem Ebsdorfergrund geht es gut, wir brauchen weiterhin eine gewerbliche Entwicklung (Interkom 1-4) und den Zuzug in den Ebsdorfergrund als Ausgleich der höheren Sterblichkeit zu den Geburten. Eine stabile Einwohnerzahl ist ein wichtiger Bestandteil der Gemeindefinanzen. Ich setze mich für eine gute und stabile Entwicklung der Gemeinde ein, Stillstand bedeutet Rückschritt und dies darf im Ebsdorfergrund nicht passieren. Von Bürgermeister Hanno Kern, der als unabhängiger Bürgermeister angetreten ist, erwarte ich die Anerkennung der Leistungen der vielen ehrenamtlichen Tätigen in den politischen Gremien, unabhängig welcher politischen Partei sie angehören. Das Geschaffene sollte er anerkennen und unterstützen.

Ich wünsche mir eine konstruktive Zusammenarbeit mit Herrn Bürgermeister Kern und die schnelle und konsequente Umsetzung der Beschlüsse des Gemeindeparlaments.

Ich werde mich auch weiterhin für die Menschen im Ebsdorfergrund einsetzen.

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