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Initiative von vier Bürgermeistern aus zwei Landkreisen zur besseren Radwegebeschilderung

Radwege enden nicht an Landkreisgrenzen, die Beschilderung der Radwege in den Landkreisen Marburg-Biedenkopf und Gießen aber schon. Beide Landkreise haben ein gut ausgebautes Radwegenetz, das von Einheimischen gerne genutzt wird.

Für Ortsfremde jedoch ist das nicht so einfach. Denn wie sollen sie den Weg finden, wenn er nicht ausgeschildert ist?

„Die Radfahrer befinden sich quasi in einem Niemandsland zwischen dem Ebsdorfergrund und dem Lumdatal,“ meinte Ebsdorfergrunds Bürgermeister Andreas Schulz, der sich gemeinsam mit seinen Amtskollegen aus dem Lumdatal, Bürgermeister Peter Gefeller (Staufenberg), Thomas Benz (Allendorf, Lda) und Florian Langecker (Rabenau) für eine landkreisübergreifende Ausschilderung der Radwege in beiden Landkreisen eingesetzt hat. Der Ebsdorfergrund wartet seit 2017 auf eine Landkreisinitiative und hat das Thema immer wieder vorgetragen.

Ein gemeinsamer Pressetermin sollte auf das Problem noch einmal aufmerksam machen.

Treffpunkt war „Am Schwarzen Mann“ in Ilschhausen (Ebsdorfergrund), ein beliebtes Ausflugsziel entlang eines Radweges nach Allendorf/Lumda. „Hier ist ist nämlich die einzige Ausnahme: der Radweg von Ilschhausen nach Allendorf/ Lumda ist ausgeschildert. In der Gegenrichtung jedoch nicht,“ erläuterte Bürgermeister Florian Langecker, der selbst begeisterter Radfahrer ist und oft von Ortsfremden nach dem Weg gefragt wird.

Außerdem sei ihm aufgefallen, dass überall dort, wo eine Beschilderung vorhanden ist, die Wege gut frequentiert werden. „Bei den Radwegen ohne Beschilderung treffe ich oft niemanden,“ so Rabenaus Bürgermeister weiter.

 

„Es sollte überall eine Ausschilderung geben, damit Radfahrer auch den Weg über die überörtlichen Radwege hinaus finden,“ fügte Bürgermeister Thomas Benz hinzu und zeigte auf einer Radwegekarte, dass selbst hier die Radwege an den Landkreisgrenzen enden.

Touristen interessieren sich nicht für Landkreise, sondern möchten schöne Orte und Landschaften sehen, die sie ohne Ausschilderung nicht finden.

Drei konkrete Beispiele

 

„Es gibt eine alte Wegeverbindung zwischen Staufenberg und Hachborn, die bis Mitte des vorletzten Jahrhunderts der einzige Verbindungsweg zwischen Süd-Hessen Darmstadt und Nordhessen-Kassel gewesen ist,“ erläuterte Staufenbergs Bürgermeister Peter Gefeller und wünscht sich, dass auch diese kenntlich gemacht wird.

 

Als weitere Beispiele führten die vier Bürgermeister den Weg von Ilschhausen nach Allendorf/ Lumda an. In Allendorf gibt es nämlich keine Beschilderung, die den Radweg nach Ilschhausen ausweist.

Ebenso fehlt die Beschilderung bei der Verbindung von Ebsdorfergrund-Wermertshausen nach Nordeck (Allendorf/Lda) und Londorf (Rabenau).

 

Es gehe ja nicht immer darum, neue Wege auszubauen, betonte Bürgermeister Peter Gefeller. „Die Wege sind schon vorhanden, es geht uns einfach um die Ausschilderung.“

Und dafür müssen die Landkreise nicht viel Geld in die Hand nehmen.

Rund 5000 Euro – schätzen die vier -, wird es die Landkreise Gießen und Marburg-Biedenkopf zusammen kosten. Mit 2500 Euro pro Landkreis sind die Kosten also überschaubar.

 

„Wenn die Schilder erstmal aufgestellt werden, könnte man sie ja später auch mit QR Codes versehen oder auch eine App mit den Highlights der Region erstellen lassen,“ schlug Bürgermeister Thomas Benz vor, aber jetzt sei erstmal die Beschilderung das Wichtigste.

„Es wäre schön, wenn pünktlich zur Radfahrsaison im nächsten Jahr die Schilder stehen würden,“ so Bürgermeister Andreas Schulz und bittet die beiden Landkreise, auch im Namen seiner drei Amtskollegen, in puncto Radwegebeschilderung aktiv zu werden.