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Für sich hätte der Gemeindevorstand ein WindkraftForum nicht gebraucht. Die Gemeinde wird ohnehin am Genehmigungsverfahren vom Regierungspräsidium beteiligt.

Bürgermeister Andreas Schulz wollte das WindkraftForum in erster Linie für die Bürgerinitiative „WoW“ einrichten, um deren Vorstand direkte Informationen der Genehmigungsbehörde (RP), der Projektierer (WPD und Juwi) und der Grundstückseigentümer (HessenForst und Waldinteressenten Dreihausen) zugänglich zu machen. Diese hatten nach längerem Bemühen und einem Vorgespräch zugesagt sich mit Vertretern der Bürgerinitiative (BI) an einen Tisch zu setzen, was nicht selbstverständlich ist und im Vorfeld viel Mühe gekostet hat.

Wie bekannt, hat die BI ihre Teilnahme am Forum abgesagt. Der Gemeindevorstand sah deshalb keinen weiteren Sinn in dem Gremium und sagte den 1. Termin am 27.03.2018 ab.

Daraufhin meldeten sich Bürger und Ortsbeiräte zu Wort und baten den Gemeindevorstand das WindkraftForum doch einzurichten. Mittlerweile sind 5 Bürger dabei, die nicht von der Gemeinde ausgewählt (wie von der BI behauptet), sondern sich selbst als Interessierte gemeldet haben.

Dabei handelt es sich

  • Christian Barthel (Mölln)
  • Heike Hemer (Dreihausen)
  • Wolfgang Richardt (Ebsdorf)
  • Klaus-Peter Schöffler (Ebsdorf)
  • Thomas Hausner (Wermertshausen)

Darüber hinaus wird die Bürgerschaft von

  • Bürgermeister Andreas Schulz
  • Ortsvorsteher Friedhelm Maikranz (Wermertshausen)
  • Ortsvorsteher Lothar Heidt (Dreihausen)
  • Ortsvorsteher Werner Böckler (Roßberg)

vertreten.

Ihnen allen ist folgende Position gemein: Sie wollen so wenig wie möglich Windkraftanlagen im Gemeindegebiet und wenn, dann in Bürgerhand. Anders als die BI sind sie nicht grundsätzlich gegen Windkraftanlagen. Außerdem befürworten sie die Energiewende und den damit verbundenen Atom-und Kohleausstieg.

Bürgermeister Andreas Schulz sieht trotz enger bundes – und landesgesetzgeberischen Vorgaben für die Gemeinde immer noch Einflussmöglichkeiten. „Wir haben in der Vergangenheit erfolgreich alles getan, um den Wildwuchs von Windkraftanlagen im Gemeindegebiet zu verhindern, wir werden uns auch in Zukunft gegen eine Verspargelung unserer Kulturlandschaft ohne Nutzen für die Bürgerschaft vor Ort wehren. Aber nicht fundamentalistisch, die Energiewende muss kommen.“

Folgende Einflussmöglichkeiten gegen zu viele Windkraftanlagen werden derzeit von der Gemeinde geprüft:

  1. Untersagung der Nutzung kommunaler Grundstücke (Der Bürgermeister hat 3 Grundstücke der Gemeinde im Windvorranggebiet des RP identifiziert)
  2. Verzicht auf Gestattungsverträge für Wegeausbau und Kabeltrassen
  3. Prüfung: Kann über einen Flächennutzungsplan der Gemeinde eine Höhenbegrenzung der WKA’s erreicht werden?
  4. Wie können mögliche Lärmbelästigungen minimiert und Abstände zu der Wohnbebauung vergrößert werden.

Auch wenn das WindkraftForum wegen der Offenlage aller Planungen im geschützten Raum tagen muss, ist es doch der Gemeinde wichtig, die Öffentlichkeit zu informieren.

Diese Transparenz ist der Gemeinde seit Beginn der Energiewende wichtig. Die BI WoW bekommt wieder eine Einladung zum 1. Treffen Mitte Mai.
Sie muss dann erneut entscheiden, ob sie Informationen aus 1. Hand ausschlägt und Mitspracherechte ignoriert.

Aber auch ohne die BI wird sich die Gemeinde um einen Interessenaustausch kümmern und ist froh, dass viele Bürger sie dabei unterstützen. „Noch wichtiger als die Frage um die Windräder ist nämlich das Miteinander in unseren Dörfern“, erklärt Bürgermeister Andreas Schulz abschließend das Handeln der Gemeinde.