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Schöne Landschaften, vielfältige Natur und eine lange Geschichte hat Roßberg zu bieten. Das, was das Dorf ausmacht, rückt die Gemeinde Ebsdorfergrund nun in den Mittelpunkt: Nach jahrelanger Planung in enger Abstimmung mit den Bürgern ist nun nach Ostern Baubeginn für die Freiflächenoase vor dem Dorfgemeinschaftshaus und einen Erlebnispfad voller Ruheoasen durch die Natur.
Gemeinsam mit der Gemeinde hat das Planungsbüro Cognitio die Wünsche der Bürger umgesetzt, unterschiedliche Oasen und einen besonderen Wanderweg entwickelt und das Projekt zur Umsetzung ausgeschrieben. In einer Bürgerversammlung in Roßberg verkündete Bürgermeister Andreas Schulz nun den Besuchern, dass die Aufträge bereits vergeben sind und es direkt nach den Ferien mit den ersten Arbeiten losgehen könne. Bis Ende Juni sollen die Arbeiten dann abgeschlossen sein.
Die konkreten Pläne für Roßberg stellten dann Walter Winter und Lutz Schmidthausen vom Planungsbüro Cognitio vor. So soll zunächst die Freifläche vor dem DGH Roßberg angegangen werden: Platten und Stufen werden entfernt und eine Sandsteinmauer am Ufer der Zwester-Ohm errichtet. Dann werden die Fläche barrierefrei neu gepflastert und mit Sitzbänken und Tischen versehen. „Das Ganze bekommt einen Biergarten-Charakter“, erklärte Winter. Das soll nicht nur die Roßberger dazu einladen, sich in der Freiflächenoase zu treffen und Zeit miteinander zu verbringen – es soll auch eine Raststätte für Radfahrer und Wanderer sein. Und der Startpunkt für den Erlebnispfad, der in den Roßberger Wald führen soll.

Wissen, Spiele und Ruhemöglichkeiten an den Oasen

Der Erlebnispfad wird ein 5,6 Kilometer langer Wanderweg, der nicht nur Naherholung bieten, sondern auch Touristen anlocken und viele Informationen über Roßberg und seine Landschaft geben soll. Infos, interaktive Spiele und Ruhemöglichkeiten gibt es entlang des Wanderwegs an fünf ausgewählten Stellen, den sogenannten Oasen. „Die erste Station ist die Oase der Vielfalt an einer gemeindeigenen Streuobstwiese“, erklärte Schmidthausen. In der Wiese als Sitzmöglichkeit und Blickfang verteilt werden übergroße Äpfel und Birnen, geschnitzt aus Holz. In der Oase der Landschaft gibt es dann Informationen über die Geologie der Region und eine besondere Schaukel, die zum Verweilen einlädt. Diese Station liegt am Waldrand. Von dort aus geht es dann natürlich in den Roßberger Wald. In einem Buchenwald findet sich dann die Oase der Sinne. Der Wald soll hier für alle Sinne erfahrbar gemacht werden: Die Rinde kann gefühlt, die Stille im Wald – nur unterbrochen vom Gezwitscher der Vögel – genossen werden. Zum Genießen und Träumen lädt dann auch die sogenannte Traumliege ein: In die können Wanderer sich hineinlegen und den Blick in die Baumwipfel schweifen lassen.
Nach der Zeit für Träume und Sinne geht es dann weiter in die Vergangenheit: Natürlich wird auch die Röderburg in den Erlebnisweg eingebunden. Es ist ein archäologisches Bodendenkmal aus dem Mittelalter, zu dem die Planer sich passende Ruhe- und Spielmöglichkeiten ausgedacht haben. Simuliert wird ein kleines Turnierfeld. Dort stehen Holzpferde, auf deren Rücken Kinder toben können. Am Rand stehen Throne, auf denen die Wanderer rasten können.
Von der Oase der Zeit an der Röderburg geht es dann zurück nach Roßberg. Dort lohnt sich ein kleiner Abstecher zur Oase der Besinnung, einem kleinen Rastplatz an der schönen Roßberger Kirche. Zwei übergroße Fachwerkstühle laden dort dazu ein, zu rasten und die Gedanken schweifen zu lassen.

Insgesamt 168.000 Euro Zuschuss über Region Marburger Land

Das gesamte Projekt kostet 315.000 Euro, insgesamt 168.000 Euro kommen aus dem Leader-Programm der EU über die Region Marburger Land. Bürgermeister Schulz freut sich vor allen Dingen darüber, dass das eingeplante Geld für alle Ideen reichen werde: Bislang wurden rund 37.000 Euro für Planungskosten ausgegeben und 261.000 Euro an Aufträgen vergeben. Laut Schulz hat die Gemeinde zudem die Oasenflächen auf 15 Jahre gepachtet und zeichnet für die Pflege verantwortlich.
„So ein Projekt kann sich nicht jeder leisten“, betont der Bürgermeister. „Aber wir tun es, um den Ort noch attraktiver zu machen und einen touristischen Anlaufpunkt zu bieten.“ Das sei auch eine Unterstützung der Gastronomie, die es noch im Ort gibt. „Und für die Roßberger bringt es doch Stolz mit sich, wenn sie ihren Gästen zeigen können, was ihren Ortsteil ausmacht.“
Ortsvorsteher Werner Böckler freut sich auf den neuen Erlebnispfad und die Freiflächenoase: „Es wird ein tolles Projekt, mit dem wir unsere Landschaft bekannt machen können.“ Deshalb hoffe er, dass die Roßdorfer selbst das Naherholungsangebot annehmen und bewerben werden. Und auch das Jugendwaldheim in Roßberg werden den Pfad sicher in seine pädagogischen Angebote mit einbauen.
„Für mich als Bürgermeister ist es immer toll, wenn eine Idee da ist, das Geld da ist, alles umgesetzt wird – und wir am Ende, wenn alles fertig ist, miteinander feiern können“, sagte Schulz den Roßbergern. Deshalb schlug er den Roßbergern auch vor, die Fertigstellung des Projektes im Herbst mit einer gemeinsamen Wanderung entlang des neuen Erlebnispfads zu feiern.