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571.700 Euro Zuschuss erhält die Gemeinde für die Neugestaltung der Raingasse inclusive Neubau der Brücke über die Zwester Ohm. Die Kosten für das Gesamtprojekt belaufen sich auf 1.410.000 Euro.

Von Mitte Mai bis Ende August 2017 hatte die Gemeindeverwaltung es fertig gebracht eine bezuschussungsfähige Planung auf den Weg zu bringen.

„Ein wichtiges Projekt nicht nur für Dreihausen“ bemerkt Bürgermeister Andreas Schulz, der sich seit langem für das Straßenbauprojekt eingesetzt hat, aber 12 Jahre auf die Förderung des Landes warten musste, denn alleine ohne Straßenausbaubeiträge und ohne Förderung hätte die Gemeinde dieses Großprojekt nicht stemmen können.

Die alte Brücke war das erste Brückenbauwerk über die Zwester –Ohm in der Raingasse.

Wie Funde während der Bauphase der neuen Brücke aus dem Gewässerbett zeigen, gab es vorher an dieser Stelle lediglich eine Furt, die die Querung des Gewässers bei „Niedrig“ – und „Normalwasser“ ermöglichte. Das Alter der nun abgerissenen alten Zwester Ohm Brücke ist nicht genau bekannt, dürfte jedoch mindestens 7 bis 8 Jahrzehnte betragen haben.

Eine Bauwerksprüfung aus dem Jahre 2017 ergab, dass die alte Brücke erhebliche Mängel im Bereich aller Bauteile aufwies und deshalb Sofortmaßnahmen zur Sicherung und Standsicherheit notwendig wurden. Da eine Sanierung auch der Fachbehörde Hessen Mobil (Kassel) nicht wirtschaftlich erschien, sollte also eine neue Brücke gebaut werden.

Bereits im Mai 2017 wurde für den Ausbau der Raingasse als verkehrswichtige innerörtliche Straße des Ortsteils Dreihausen die Zusage zur Förderung in Aussicht gestellt. So konnte bei Verhandlungen mit der Fachbehörde der Neubau der Brücke ebenfalls integriert werden.

Aufgrund der kurzen Abgabefrist bis 31.08.2017 galt es in kurzer Zeit eine detaillierte Planung für den Straßenendausbau und den Neubau einer Brücke (nebst den erforderlichen Voruntersuchungen des Baugrundes, der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange, wasserrechtliche Genehmigungen sowie der wasserrechtlichen Erlaubnis für das Brückenbauwerk) zu erarbeiten und dann den Förderantrag fristgerecht vorzulegen.

Gesamtkosten in Höhe von 1.410.000 Euro

Am 23.11.2017 erhielt die Gemeinde dann den Zuwendungsbescheid für das Projekt „Raingasse“ in Höhe von 349.300 Euro bei einer Gesamtausgabensumme von 900.000 Euro.

Laut Bedingung des Fördermittelgebers muss innerhalb eines Zeitraumes von vier Monaten nach Bescheiderteilung mit dem Bauvorhaben begonnen werden. Wieder eine sportliche Herausforderung für alle Beteiligten.

Am 21.3.2018 wurde dann der Bauvertrag mit der Firma Giebel Bau aus Eiterfeld unterzeichnet und somit die Auflage aus dem Förderbescheid eingehalten.

Bedingt durch die allgemein gute wirtschaftliche Lage in der Bauindustrie kam es sowohl bei dem Brückenneubau als auch bei dem Straßenendausbau zu erheblichen Verteuerungen bei den Baukosten. Das Ausschreibungsergebnis musste gewertet werden.

Statt der 900.000 Euro stiegen die Kosten auf 1.410.000 Euro an, wobei jeweils rund 50% auf den Straßenendausbau entfallen.

Die Gemeinde stellte deshalb einen Antrag auf Erhöhung der Fördermittel. Im August wurden dann nochmals 222.400 Euro Zuschuss bewilligt.

Folglich erhält die Gemeinde bei den Projektkosten von 1.410.000 Euro Fördermittel des Landes Hessen in Höhe von insgesamt 571.700 Euro.

Auch hier: keine Straßenausbaubeiträge

Auch bei diesem umfangreichen Projekt zahlt es sich für die Anlieger in der Raingasse aus, dass die Gemeinde bereits vor 20 Jahren die Straßenbeitragssatzung abgeschafft hat und keine Anliegerbeiträge erhebt, obwohl diese von der Landesbehörde der Gemeinde als Einnahme angerechnet werden.

Die Investitionen in die Raingasse stellen einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der örtlichen Infrastruktur, insbesondere auch im Hinblick auf den Erhalt der hier vorhandenen historischen Bausubstanz dar. Die Ausschöpfung der Fördermöglichkeiten des Landes erlauben es der Gemeinde Ebsdorfergrund hier städtebaulich Akzente zu setzen und den Ortsteil „Unterhausen“ auf Jahrzehnte lebenswert und attraktiv zu machen. Das Brückenbauwerk ist bis auf das Geländer (Fertigstellung kurz vor Weihnahten) und den Straßenendausbau (März 2019) fertig gestellt. Mit der Neugestaltung der Straße „Raingasse“ wurde jetzt begonnen. Im April 2019 soll alles komplett fertig sein.

Noch einige Details zu der neuen Brücke:

Die neue Brücke hat eine Fahrbahnbreite von 3,50 Metern und ist für den Richtungsverkehr wechselweise zu befahren. Für die Fußgänger hat die neue Brücke einen Gehweg mit einer Breite von 1,50 Meter. Dieser ist gegenüber der Fahrbahn um ca. 15 cm erhöht und schützt so den schwächeren Verkehrsteilnehmer.

Der Überbau ist mit einer Gussasphaltschicht abgedichtet, um das Eindringen von Streusalzwasser zu verhindern. Die Widerlager sind mittels Bohrpfählen bis zu einer Tiefe von 18,70 m gegründet (das alte Bauwerk hatte ca.50 cm tiefe Fundamente).

Insgesamt wurden über 50 Tonnen Baustahl in den Baukörper verbaut. Die Lebenserwartung dürfte trotz gestiegener Belastung, die der alten Brücke bei weitem übertreffen. Bis ca. Mitte Dezember erhält die Brücke ein filigranes Geländer in der Farbe „taubenblau“ und wird damit sicherlich zu einem optischen Highlight in der Raingasse neben dem historischen Backhaus mit Brunnen.