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Gemeinde Ebsdorfergrund handelt und lässt sämtliche Gewässer-Anlagen absichern

Angler – und Löschteich in Wermertshausen wird eingezäunt

Bürgermeister Andreas Schulz, Dennis Scharmann und Dirk Seidemann

„Viele Bürgermeister blicken nach Schwalmstadt,“ heißt in einem Bericht in der OP vom 17.06.2019. Es geht um den bevorstehenden Prozess gegen den Bürgermeister von Neukirchen, der wegen fahrlässiger Tötung angeklagt ist.

Im Juni 2016 ereignete sich das Drama. Drei Geschwister im Alter von fünf, acht und neun Jahren ertranken in einem Dorfteich bzw. Löschwasserrückhaltebecken. Laut Vorschriften hätte dieser eingezäunt sein müssen.

Nach dem Unglück in einem Ortsteil von Neukirchen befasste sich der Gemeindevorstand eingehend mit dem Thema. Es wurde ein Gutachten vom Hessischen Städte- und Gemeindebund erstellt und eine wasserrechtliche Genehmigung eingeholt. Ebenso hat die Gemeinde den Wermertshäuser Ortsbeirat und Nachbarn informiert und es haben Ortstermine stattgefunden.

Nutzung für Angler und Freizeit soll erhalten bleiben

Der Auftrag zur Einzäunung des Angler- und Löschteichs in Wermertshauenwurde erteilt. Vom 22. Juli bis ca. 15. August wird sich die Firma Drahtschmidtaus Grünberg um die Einzäunung kümmern.

„Bei dem geplanten Zaun handelt es sich um einen 1,40 Meter hohen Doppelstabmattengitterzaun in der Farbe Grün,“ erläutert Dennis Scharmann von der Firma Drahtschmidtund fügt hinzu: „Die Nutzung für Angler und Freizeit soll dennoch erhalten bleiben.“ Deshalb werde der 250 Meter lange Zaun möglichst weit weg vom Teich errichtet und verlaufe auf der Grundstücksgrenze unter Einbeziehung des Weges. Auch die benachbarten Grundstückeigentümer wurden einbezogen und gaben ihre Zustimmung.

Es wird drei Türen in dem Zaun geben, die mit einem speziellen Türknaufweit oben angebracht so abgesichert sind, dass nur Erwachsene sie öffnen können und keine Kinder.

Genutzt werden die Türen von der Feuerwehr, die den Teich als Pumpstation braucht, von Anglern und Spaziergängern.

Ebenso wird eine Toranlage für Angler zum Durchfahren eingebaut, die nur mit einem Schlüssel geöffnet werden kann. Alle Türen und Tore werden hydraulisch so ausgestattet, dass sie sich automatisch wieder schließen.

Gemeinde lässt weitere Betriebsanlagen absichern

Innerhalb der letzten zwei Jahre hat die Gemeinde alle ihre Anlagen überprüft und ungesicherte Bereiche einzäunen – oder alte nicht mehr funktionsfähige Zäune erneuern lassen.

Hierzu zählen die Kläranlagen in Hachbornund Wermertshausenund die Regenrückhaltebecken in Dreihausen und Heskem-Mölln. Auch die Kläranlage in Ilschhausenbekommt einen neuen Stahmattenzaun.

Insgesamt 100.000 Euro lässt sich die Gemeinde das Vorhaben kosten.

Denn die Rechtsprechung sieht vor, dass alle stehenden Gewässer eingezäunt werden müssen.

Für fließende Gewässer gilt das nicht.

„Wir warten nicht, bis ein weiteres Unglück passiert, die Sicherheit unserer Kinder ist es uns wert,“ so Bürgermeister Andreas Schulz abschließend und ist sich sicher, dass auch andere Kommunen sich mit diesem wichtigen Thema in der nächsten Zeit befassen werden.