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Bürgermeister Andreas Schulz (Foto: Fotostudio Anja Rahn)

in der letzten Ausgabe der Ebsdorfergrund- Nachrichten habe ich sie darüber informiert wie viele
• Rücklagen die Gemeinde voraussichtlich zum 01.06.2016 (= 9.042.730,69 Euro) hatte und
• wie viele Schulden sie zum Jahresende (31.12.2016) voraussichtlich noch haben wird (= 2.212.047,35 Euro).

Darüber hinaus haben wir 2.216.000 Euro Darlehen langfristig verliehen, um unsere Zinsausgaben über Zinseinnahmen rezufinanzieren und um damit mittelfristig Zusatzeinnahmen möglich zu machen.

Ich habe Sie auch darüber informiert, wofür die Gemeinde in nächster Zeit plant 10 Millionen Euro zu investieren, ohne dafür neue Schulden machen zu müssen.
Das liest sich alles gut und manch einer könnte glauben, der Reichtum sei im Grund ausgebrochen. Stimmt, im Vergleich zu den meisten anderen Kommunen geht es uns heute gut. Aber reich sind wir deshalb noch nicht.

Ich habe es den politischen Gremien, in Bürgerversammlungen und sonst auch schon oft erklärt und möchte es an dieser Stelle auch tun. In den vergangenen zwei Jahrzehnten haben wir stets nicht mehr Geld ausgegeben, als wir eingenommen haben. Wenn wir Haushaltsjahre besser als geplant abgeschlossen haben, haben wir das Geld kontinuierlich zum Abbau von ehemals fast acht Millionen Euro Altschulden und zum Aufbau des heutigen Rücklagenbestandes genutzt. Hohe Rücklagenbestände zu haben bedeutet aber nicht, dass wir alle Gebühren senken, jedem Wunsch entsprechen können.

Ich möchte unsere Situation mit der eines Facharbeiters vergleichen. Er verdient 2800,- Euro brutto im Monat und kann seine Miete bezahlen und auch mit seiner Frau einmal im Jahr in Urlaub fahren. Und er spielt Lotto: Gewinnt 100.000 Euro, kauft sich von dem Geld einen Porsche und stellt bald fest, dass sein Gehalt nicht reicht, um Winterreifen zu kaufen und die nächste größere Reparatur zu zahlen.

Wir könnten mit unseren Rücklagemitteln auch ein Spaßbad bauen und würden schon schnell merken die Unterhaltskosten inklusive der Abschreibungen sorgen für einen unausgeglichen Haushalt. Die Folge: Abgaben müssen erhöht, Einsparungen müssten vorgenommen werden. Deshalb müssen wir bei allem was wir finanzpolitisch entscheiden maßvoll bleiben und immer auch an die Folgekosten denken.

Wenn wir dies beherzigen und unser Geld in die Zukunft der Gemeinde investieren, werden wir uns dauerhaft mehr leisten und die Bürger auch entlasten können. Wie wir das heute bereits tun mit stark unterdurchschnittlichen Grundsteuern, keinen Straßenbeiträgen, dem GrundGeldGutschein, etc.

Ich möchte Sie wie auch die neu gewählten Gemeindeorgane bitten, meinen finanzpolitischen Kurs weiter zu unterstützen.

Ich wünsche Ihnen einen erholsamen Sommer und sonnige Zeiten

Ihr Andreas Schulz
Gemeindekämmerer und Bürgermeister