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„über Geld spricht man nicht!“

Das bekamen wir als Kinder schon von unseren Eltern erzählt. Wenn es aber um das Geld der Bürger geht, haben sie ein Recht darauf, zu erfahren wie es um ihre Gemeinde steht.

Hier die Fakten:

I. Das Anlagevermögen der Gemeinde betrug zum 31.12.2017 35,2 Millionen Euro

Die liquiden Mittel betrugen zum 29.03.2018 10 Millionen Euro.
Verliehen hat die Gemeinde zum 31.03.2018 5 Millionen Euro.
Rund 15 Millionen Euro Geldvermögen standen also am 31.03.2018 1,9 Millionen Euro Schulden gegenüber.
Schon heute erhält die Gemeinde mehr Habenzinsen als sie Sollzinsen zu zahlen hat.

1994 hatte die Gemeinde noch 8 Millionen Euro Schulden.

 

II. Warum löst die Gemeinde ihre Kredite nicht ab?

Das liegt zum einen an Zinsfestschreibungen und zum anderen daran, dass über Kreditmittel aus früheren Konjunkturprogrammen Tilgungsbeihilfen gewährt werden, die die Gemeinde sich sonst vergeben würde.

Trotzdem: Spätestens Ende 2022 will der Grund alle Darlehen abgelöst haben.

 

III. Was macht der Kämmerer mit dem Geld?

Investieren – aber nachhaltig, weil wir uns dauerhaft niedrige Abgaben leisten wollen.

  • 6 Millionen Euro: Gewerbegebiet Heskem
  • 4 Millionen Euro kostet noch die Vorfinanzierung der Ortsumgehung (OU) Heskem
  • 2,5 Millionen Euro: Feuerwehrwesen (Erweiterung 3 Feuerwehrhäuser, Beschaffung 4 Feuerwehrautos
  • 2,3 Millionen Euro: Ausbau und Sanierung Straßen, Rad- und Feldwege, Spielplätze
  • 2 Millionen Euro: Musikergartenprojekt Ebsdorf
  • 1,8 Millionen Euro: KITA Anbau Beltershausen
  • 1,2 Millionen Euro: Ausbau der Raingasse Dreihausen
  • 1 Millionen Euro: Kanalsanierung
  • 0,5 Euro: Rückbau der Ortsdurchfahrt Heskem
  • 0,5 Millionen Euro: Erweiterung Gemeindeverwaltung
  • 0,2 Millionen Euro: Dorferneuerung Wittelsberg

= 22 Millionen Euro

 

Etliche dieser Investitionen sind

  • nur vorfinanziert (OU Heskem 6,5 Millionen Euro)
  • erhalten Zuschüsse (z.B. Musikergartenprojekt, Kita-Anbau….)
  • erwirtschaften Einnahmen (Gewerbegebiet Heskem)

so, dass am Ende dafür keine neuen Schulden aufgenommen werden müssen.

 

IV. Aufpassen muss die Gemeinde trotzdem, denn…

  • all diese Investitionen erhöhen die zu erwirtschafteten Abschreibungen.
  • Zusätzliches Personal (Erzieherinnen vor allem) bedeuten steigende Personalkosten, wie auch der Tarifabschluss.

Das belastet den Ergebnishaushalt, der deshalb keine so hohen Überschüsse mehr erwirtschaften wird.

Die Investitionen werden aus dem Finanzhaushalt bezahlt. Laufende Personal-und Sachkosten dürfen hieraus nicht bezahlt werden.

 

V. Sinngemäßes Beispiel: Wir sind weiter ein fleißiger und sparsamer Arbeiterhaushalt, der am Ende seines Berufslebens eine staatliche Lebensversicherung ausgezahlt bekommt.

Wenn wir jetzt von dem Geld der Lebensversicherung einen Porsche kaufen, werden wir uns nicht mal das Geld für Benzin und Winterreifen leisten können, wenn die Rente schmaler ausfällt als der Lohn. Deshalb rate ich trotz guter Finanzlage zur Vorsicht.

Nur so werden wir auch in Zukunft die Bürger entlasten (z.B. keine Straßenbeiträge und niedrige Grundsteuern erheben) können.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Bürgermeister Andreas Schulz