Festliche Veranstaltung zum 1000jährigen von Leidenhofen
Leidenhofen war ein Geschenk. Kaiser Heinrich II übereignete das Landgut Liudenhoue am 16. Juni 1018 dem von seiner Gattin Kunigunde gegründeten Nonnenkloster Kaufungen. Mit dieser Urkunde startete offiziell die Geschichte von Leidenhofen. Am Samstag wurde das 1000jährige Jubiläum in der Mehrzweckhalle von Leidenhofen stilvoll und mit vielen Ehrengästen gefeierte. Insgesamt nahmen rund 300 Menschen an der Veranstaltung teil. Ortsvorsteher Konrad Bier begrüßte sie aufs Herzlichste. Prägende, kurzweile Ansprachen wechselten über rund drei Stunden mit Gesang, Musik und Tanz. Im Anschluss an den offiziellen Teilwurde ungezwungen bis in die frühen Morgenstunden gefeiert und fleißig vom Suppenbüffet gespeist.
Leidenhofen rückt zusammen
Bürgermeister Andreas Schulz sagte, dass dieses Fest auch der Ausdruck einer tief sitzenden Sehnsucht nach einer Welt, in der das Leben einfacher, gerechter und friedlicher ist, sei. Die Vorbereitungen dafür hatten das Dorf zusammengeschweißt. Unzählbar viele Bürgerinnen und Bürger brachten sich bei der Organisation der verschiedenen Festaktivitäten ein. Heimatgefühl, Zugehörigkeit und Verwurzelung hätten über die neunjährige Phase der Vorbereitung wieder einen Stellenwert bekommen. „Verbundenheit, die spürt man in Leidenhofen und das ist das beste Rezept für eine gute Zukunft“, so der Bürgermeister.
Bürgerinnen und Bürger gestalten Zukunft
Dr. Thomas Schäfer, der Staatsminister der Finanzen überreichte Konrad Bier im Namen des Innenministers Peter Beuth die Freiherr-von-Stein-Ehrenurkunde sowie für jedes Jubiläumsjahr einen Euro. Der Staatsminister betonte, dass 1000 Jahre ein sehr seltenes und daher besonderes Jubiläum sei. „Die Menschen sehnen sich nach Stabilität, Heimat ist Stabilität und Menschen, die sich engagieren schaffen Stabilität“, so Schäfer zum Engagement in Leidenhofen. Landrätin Kirsten Fründt sagte, dass der ländliche Raum lebendig sei. Bürgerinnen und Bürger gestalteten die Zukunft ihrer Heimat, wie man in Leidenhofen vorbildlich sehen und spüren könne, so Fründt. Sie überreichte die Ehrenmedaille des Landkreises Marburg-Biedenkopf. Weitere Gastredner waren Pfarrer Dr. Erich Weidner sowie Heinrich Rabenau, der die Grußworte der Landtagsvorsitzenden Angela Dorn (Bündnis 90/ die Grünen) verlas.
Gelungen ist ein meisterliches Werk
„Heimat bedarf Erinnerung und einer ganzheitlichen Vertiefung, damit man sie begreift“, sagte Prof. Dr. Siegfried Becker vom Institut für Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft der Universität Marburg. Er war ein wichtiger Berater bei der Erstellung der Dorfchronik. Entstehen konnte das Werk durch ganz viel Frauenpower, betonte Becker. Insgesamt mitgearbeitet hatten 32 Autoren. Um ihnen allen Danke zu sagen, bat sie Ute Gerhardt auf die Bühne. Ohne Ute Gerhardt hätte es allerdings keine Chronik gegeben, war die einhellige Meinung. Bei ihr liefen alle Fäden für das Werk zusammen. In ihm fügen sich fundierte Geschichte, „klene Geschichterchen“ sowie ganz viel Bildmaterial zusammen. „Es ist ganz bestimmt weit und breit die schönste Chronik, die in den letzten Jahren entstanden ist“, freute sich Gerhardt. Für einen Schnäppchenpreis von 20 Euro konnte sie am Abend erworben werden.
Renaissance des Spielmannzugs
Rund wurde der Abend durch ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm. Vor 20 Jahren wurde der Jugendspielmannszug aufgelöst. In seinen Anfängen in den 1970er Jahren zählte er 55 Kinder. Zum Jubiläum hatten sich die Jugendlichen von damals zusammengefunden und spielten wieder auf. Tobender Applaus war der Dank dafür. Sehr schöne musikalische und tänzerische Einlagen boten die Jugendlichen der Christusgemeinde. Die Band spielte beispielsweise auf mit „Oft gefragt“ von AnnenMayKantereit und der Ten Sing Chor sang „Surprise yourself“. Charmant moderiert wurde der Abend von Alex Hahn und Evi Grandmontagne.
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