Einen Sinn im Leben zu leben, das ist für sie wichtig und macht glücklich.
Das Hachborner Heimatmuseum, ein Kleinod unter den Museen. Auf engem Raum im Obergeschoß der alten Schule – alles renoviert und hergerichtet, alles liebevoll zusammengetragen – ein Zauber der Vergangenheit.
Staunen und immer wieder Staunen über die Reichhaltigkeit unserer Kultur im Ebsdorfergrund. Es scheint fast darüber hinweg zu täuschen, dass das Leben damals nicht einfach und die Arbeit eher beschwerlich war. Aber alles hatte Stil, die individuelle Verarbeitung eines jeden Teils, ob in Kleidung, Gebrauchs- oder Einrichtungsgegenständen. Das Himmelbett mit dem Strohsack und dem wuchtigen Federbett, etwas diskret darunter der Nachttopf. Eine Fülle an Stülpchen, Röcken und Jacken mit stolzem Besatz, die Schränke platzen aus allen Nähten. So war es wohl damals auch in den wohlhabenden Haushalten. Trachtenpuppen präsentieren stolz Alltags-, Hochzeits- und Kirchgangstrachten. Schönes Geschirr und Kaffeekannen, urig mit Tropfschutzschwämmchen und Schmetterling. Steinzeug Depperchen zuhauf und in allen Varianten. Küche, Post, die Schusterwerkstatt, als wäre der Meister mal kurz rausgegangen.
Da werden die Geschichten deutlich, die man sich so erzählt vom Schulgang, von Disziplin und Auswendiglernen oder man ahnt noch das Donnerwort vom Pfarrer.
Vor Jahren gab es auch beeindruckende Ausstellungen der Bibeln oder von Kinderspielzeug aus den 50er Jahren. Auch hat Kurt Lemmer Hachborn bereichert mit den Schildern der alten Dorfnamen, 110 in Hachborn und Ilschhausen.
Sie freuen sich über alle interessierten Besucher, ganz besonders beeindruckend sind die regelmäßigen Besuche von Senioren/innen der AurA Roßdorf, wo Erinnerungen alle Gedächtnisprobleme wettmachen und fast jeder Gegenstand Erinnerungswelten und glänzende Augen hervorrufen.
Jeder einzelne Gegenstand wurde liebevoll zusammen getragen von Kurt und Elisabeth Lemmer. Mit der Sackkarre sei er von Haus zu Haus gegangen und habe gesammelt. Die Hachborner seien sehr nett gewesen und haben gerne das Museum unterstützt. Darüber hinaus hat auch die Bekanntheit durch seine Berufstätigkeit Türen geöffnet. Beider Liebe zum Brauchtum und dörflichen Kultur haben mit leidenschaftlichem Engagement das alles in fast 20 Jahren so lebensnah gestaltet und liebevoll präsentiert. Davor haben sie sich um die alte Schmiede im Dorf gekümmert, noch echt in der Einrichtung und Funktion.
Seit jeher und jeden 1. Sonntag im Monat oder wann immer gewünscht, zeigen sie stolz den Besuchern die Schätze und erzählen die Geschichten über Herkunft und Verwendung, über Leben und Schaffen im Ebsdorfergrund. Und dann gibt es immer auch Kaffee und Kuchen in der guten Stube, selbstgebackene Plätzchen in der Weihnachtszeit mit Krippe und festlichem Schmuck.
Eintritt – Nein, eine wohlgemeinte Spende belohnt die Gastlichkeit.
Sie machen es, weil sie es gerne machen und sie sind sich auch bewusst, was es bedeutet für das Dorf, für die Gemeinde und die nachkommenden Generationen. Sie bringen unwiederbringliche Kostbarkeiten in unser Bewusstsein, eine Wertschätzung der reichen Kultur und Lebensleistung früherer Generationen, die ja unsere Wurzeln sind.
Einen Sinn im Leben zu leben, das ist für sie wichtig und macht sie glücklich, Geld und Ehre sind es nicht. Es geht um unsere Wurzeln, unser Brauchtum, unsere Identität.
Ohne diese beiden gäbe es dort kein Museum.
Es ist ein Schatzkästlein oder besser ein Juwel.
Die Gemeinde Ebsdorfergrund ist sehr stolz über derartiges Engagement und wir möchten es würdigen, sagen Danke, diesen beiden, Kurt und Elisabeth Lemmer aus Hachborn, für ihre Lebensleistung und als ein Zeugnis für die nachfolgenden Generationen.