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Buchvorstellung in der „Spielescheune“ Hachborn

Immer weniger Kinder lesen, obwohl das enorm wichtig wäre. Denn Lesen fördert zum einen den Spracherwerb und regt zum anderen die Phantasie und Vorstellungskraft der Kinder an. Allerdings tragen Medien, wie das Fernsehen, Filme und Computerspiele dazu bei, den Kindern das Interesse am Lesen zu rauben.

Wie kann man die Kinder trotzdem wieder für Bücher begeistern und das Lesen oder auch Vorlesen zu einem selbstverständlichen Teil der Kindheit werden lassen?

Mit dieser Frage beschäftigen sich auch die drei pädagogischen Leiterinnen der gemeindlichen KITAs im Ebsdorfergrund. So trafen sie sich gemeinsam mit ihrer Fachdienstleiterin Heike Schick in der „Spielescheune“ in Hachborn, um sich von Ladeninhaberin Cornelia Klahn fachkundig beraten zu lassen und um zu erfahren, was es Neues an Büchern auf dem Markt gibt.

Cornelia Klahn (Mitte) stellt Ute Schwarz (v.l), Heike Schick, Vera van Chmielewski und Silke Dausel die neusten Kinderbücher vor.

„Pferdestall“ wurde zum „Spielzeugladen“ umgebaut

Cornelia Klahn hat den kleinen, aber feinen Spielzeugladen am 1. September dieses Jahres eröffnet und kennt sich als Mutter dreier Jungs (9, 6 und 2 Jahre alt) sowie durch jahrelange Erfahrung als Mitarbeiterin in einem Marburger Spielzeugladen hervorragend mit Kinderbüchern aus.

Die gebürtige Brandenburgerin kam 1999 zum BWL Studium nach Marburg und jobbte neben dem Studium in dem Marburger Spielzeugladen. In Summe waren es 13 Jahre Spielzeugladen und 10 Jahre Selbstständigkeit in einer Versicherungsbranche, was sich mit drei kleinen Kindern als relativ schwierig erwies.

Im Jahr 2016 haben sie und ihr Mann den Hof mit der Scheune in der Hachborner Straße gekauft und im Januar 2018 die Scheune zu einem Spielzeugladen umgebaut.

Das meiste hat Cornelia Klahn selbst restauriert und anschließend liebevoll eingerichtet.

Auch den schmucken Ladentisch von ihrem Urgroßvater aus dem Jahre 1927 hat sie selbst aufgearbeitet. – Jetzt ist es kaum zu glauben, dass die Spielescheune einmal ein Pferdestall war.

„Der Laden ist eine kleine Schatzkiste,“ findet Silke Dausel, pädagogische Leiterin der KITA „Kunterbunt“ in Rauischholzhausen, und auch die anderen stimmen ihr zu. Denn hier findet man nicht nur hochwertige und ökologische Produkte für Kinder jeder Altersklasse, sondern auch Kleinigkeiten wie einzelne Murmeln oder Aufkleber.

„Kinder finden sich in den Büchern nicht mehr wieder“

„Es wird immer schwieriger, die Kinder an Bücher heranzuführen, weil es so viele andere Medien gibt,“ erklärt Ute Schwarz, pädagogische Leiterin der KITA „Fliegenpilz“ in Dreihausen.

Deshalb sei es eine wichtige Aufgabe der KITAs, Kinder wieder für Bücher zu begeistern, erläutert Heike Schick, Fachdienstleiterin für das Kindertagesstättenwesen in der Gemeinde.

„Die Kinder finden sich in den alten Büchern nicht mehr wieder,“ nennt Cornelia Klahn einen Grund für das fehlende Interesse der Kinder an Büchern.

„Wer hat denn heute noch ein Telefon mit Wählscheibe?“ fragt sie und erklärt: „In den neuen Büchern gehören Alltagsgegenstände wie Handys und Computer einfach dazu.“

Hier findet man z.B. auch Bilder von Häusern mit Solarplatten auf den Dächern oder auch Windräder im Hintergrund eines Dorfes oder einer Stadt.

Und nicht nur die Bilder, sondern auch die Geschichten seien der modernen Zeit angepasst.

Dazu zählen Bücher wie z.B. die „Wimmelbücher Frühling, Sommer, Herbst und Winter“, die „Kuh Lieselotte“ oder auch „Viele Grüße, deine Giraffe“ und vieles mehr.

Cornelia Klahn stellt jedes Buch so lebendig vor, dass die vier Zuhörerinnen selbst Lust auf’s Lesen und Vorlesen bekommen und so werden sie sicher das ein oder andere Buch für ihre Schützlinge in den Kindertagesstätten zum Vorlesen verwenden.

„Da neben den Kindertagesstätten auch die Eltern beim Vorlesen gefragt sind, überlegen wir jetzt, Bücherausstellungen oder auch – vorstellungen von Cornelia Klahn für die Eltern in den jeweiligen Kitas zu organisieren,“ sagt Fachdienstleiterin Heike Schick und bedankt sich bei der Ladeninhaberin für den unterhaltsamen und informativen Vormittag in der Spielescheune. Bestimmt wird es bald ein Wiedersehen geben.

Standort Hachborn ist ideal

„Der Laden ist ein Schmuckstück im Ebsdorfergrund,“ findet auch Bürgermeister Andreas Schulz und freut sich über den Standort Hachborn, denn im Ebsdorfergrund wohnen viele Familien mit Kindern, die jetzt nicht mehr bis nach Marburg, Gladenbach oder Gießen fahren müssen, um Kinderbücher oder Spielzeug zu kaufen.

„In der Hachborner Spielescheune findet man bestimmt das Passende und gute Beratung gibt es obendrein,“ so der Bürgermeister abschließend.