Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
das ganze Jahr versuche ich Sie über alle wichtigen Gemeindeangelegenheiten auf dem Laufenden zu halten.
Transparenz und Informationen sind mir wichtig.
Deshalb würde ich mich freuen, Sie auch zum Jahresabschluss und -ausblick auf 2019
in der Bürgerversammlung am Donnerstag, dem 27.12. 2018 um 19:00 Uhr
in der Mehrzweckhalle Leidenhofen informieren zu können.
Gerne stehe ich Ihnen für Ihre Fragen, Anregungen und Kritik zur Verfügung.
Den Jahresabschluss und -ausblick an dieser Stelle möchte ich eher für den Blick auf den Zustand unseres Landes und unserer Gesellschaft richten.
Es geht unserer Gesellschaft heute so gut wie nie zuvor.
Ich rede nicht von Einzelschicksalen, Krankheiten, Trauer, Arbeitslosigkeit, die jeden von uns treffen können.
Und doch ist unser Land tief gespalten, zerrissen, unzufrieden und längst Überwundenes macht wieder Angst.
Fakenews, Nationalismus, Ausgrenzung, offener Hass, sogar Gewalt, die Liste ließe sich noch fortsetzen…
Mir bereitet das große Sorge. Der Einzelne kann wenig dagegen tun. Vielleicht das wir uns nicht anstecken lassen, sich Zeit nehmen, Zeit zum Zuhören, hinhören, nicht nur an die eigenen Interessen denken.
Wir feiern Weihnachten und besinnen uns auf ein mehr als 2000 Jahre altes Ereignis.
Wir vergessen dabei, dass das Judentum, der Islam und das Christentum einen gemeinsamen Ursprung haben.
Die drei Weltregionen und auch wir betonen leider allzu oft das Trennende statt das Verbindende.
Und selbst innerhalb der Religionen wird sich bekämpft. Sunniten gegen Schiiten.
Wie bei uns früher die Katholiken gegen die Protestanten und umgekehrt. Und die Politik befeuert das Ganze.
Aber auch die Fanatiker in den Religionen sind daran schuld.
Toleranz, die Achtung der Menschenrechte, den Blick fürs Gerechte, die Besonnenheit, das eine vom anderen trennen zu können, das wünsche ich uns im Kleinen und im Großen.
Und das nicht nur zu Weihnachten – sondern für das ganze Jahr 2019.
Dankbar und froh bin ich, dass wir auch dieses Jahr wieder zusammen hier sein können, friedlich, feiernd und eine gute Zeit miteinander haben können, ohne von Kriegen, Vertreibung, Hunger, Armut verfolgt zu sein. Alles wahrlich keine Selbstverständlichkeit in unserer zerbrechlichen Welt.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen Zuversicht mit einem alten Sprichwort:
„Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.“
Ihr Bürgermeister
Andreas Schulz