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4 Hektar große Ausgleichmaßnahme wird an der Zwester Ohm in Hachborn umgesetzt

v.l Marc Volz (Ingenieurbüro Müller), Heinrich Rabenau (Gemeindevorstand), Marc Müller (Ingenieurbüro Müller), Thomas Barg (Geißler Infra), Dr. Martina Merz-Preiß (Arbeitsgruppe Artenvielfalt), Marianne Arnold-Richter und Anke Schmidt (Gemeinde) sowie Bürgermeister Andreas Schulz

„Die Gemeinde möchte sich nicht nur für die Schaffung von Bauland engagieren, sondern gleichermaßen Flächen entwickeln, die der Natur,- dem Umwelt- und dem Naturschutz dienen,“ erklärte Bürgermeister Andreas Schulz bei der Vorstellung einer großen Umwelt-, Natur- und Gewässerschutzmaßnahme in Hachborn, welche auf einer 4 Hektar großen Fläche umgesetzt werden soll.

Sie ist die Ausgleichmaßnahme für das geplante 2,2 Hektar große Baugebiet „Landwiese“ in Beltershausen.

„Damit ist die Fläche, die wir für den Umwelt,- Natur,- und Gewässerschutz als Ausgleich schaffen, doppelt so groß wie die Baumaßnahme selbst,“ meint der Bürgermeister weiter.

96 Hektar der Gemeindeflächen werden bereits für den Natur- Umwelt – und Gewässerschutz eingesetzt. Mit der Hachborner Maßnahme wird das Ganze auf 100 Hektar erhöht.

Was wird gemacht?

Das große Ziel der Ausgleichsmaßnahme in Hachborn ist die Gewässerrenaturierung. Die ZwesterOhm soll in ihre ursprüngliche Form zurückgebaut werden, so dass Gewässer sich natürlich entwickeln kann

Die Umsetzung hat bereits begonnen und drei Pappeln wurden gefällt.

Sie werden bei der Maßnahme weitere Verwendung finden.

„Wir nutzen das Totholz als Strömungslenker und zum Unterschlupf für Fische und Insekten,“ so Michael Volz vom Ingenieurbüro Müller. Außerdem werden zwei Stillgewässer im Auenbereich angelegt und Steinmaterial als Geschiebedepots im Gewässer verwendet. Zudem sollen Natursteine als sog. Störsteine im Gewässer verbleiben und damit die Fließgeschwindigkeit reduzieren.

340 Meter Renaturierung

Die Umsetzung der Maßnahmen in Hachborn erstrecken sich von der dortigen Kleingartensiedlung bis 200 m vor der Kläranlage. Insgesamt werden 340 Meter renaturiert.

Die Flächen waren vorher in Privatbesitz und wurden von der Gemeinde für diesen Zweck erworben.

„Da sich im unteren Bereich der Zwester Ohm höherwertige Ökosysteme befinden, werden größere Eingriffsmaßnahmen im oberen Bereich durchgeführt,“ so Volz weiter.

Zufluss vom Neubaugebiet – Wasser wird im Trennsystem abgeleitet

Weiterhin ist ein Zufluss vom geplanten Neubaugebiet „Klosterpark“ in die Zwester Ohm geplant, denn das Oberflächenwasser soll in einem sog. Trennsystem abgeleitet werden. Aufgrund der steilen Hanglage kann das Regenwasser direkt in die Zwester Ohm fließen, zunächst über die angelegte Kaskade, später über einen Graben.

Ein „blaues Band“ durch die Gemeinde

Als weitere Maßnahme werden Uferrandstreifen angelegt. Damit passe diese Maßnahme zu dem Gesamtmaßnahmen-Paket der Gemeinde, ein „blaues Band“ an allen Fließgewässern der Gemeinde – wie dem Rülfbach, dem Wittelsberger Bach und der Zwester Ohm- zu legen, so Bürgermeister Andreas Schulz und fügte hinzu: „Damit investieren wir nicht nur in den Gewässerschutz, sondern sorgen gleichzeitig für eine bessere Gewässerqualität.“

Die Fertigstellung der Maßnahme ist für Ende März vorgesehen, hängt aber auch von der Witterung ab.

„Sollte die Witterung mitspielen, wäre die Ausgleichsmaßnahme bereits beendet, noch bevor die Erschließungsarbeiten für das Baugebiet „Landwiese“, begonnen haben,“ meinte Anke Schmidt, Bauamtsleiterin der Gemeinde abschließend.