Gemeinde Ebsdorfergrund möchte mehr für die Barrierefreiheit tun und setzt verschiedene Maßnahmen um
Das Thema „Barrierefreiheit“ betrifft eigentlich jeden, auch wenn nur vier Prozent aller Menschen mit einer Behinderung auf die Welt kommen. Behinderungen können nämlich auch durch eine Krankheit oder einen Unfall ausgelöst werden. Ebenso gehen Alter und Behinderung oft einher: Gut ein Viertel der Menschen mit Schwerbehinderung ist 75 Jahre und älter, die Hälfte ist zwischen 55 und 75 Jahren alt.
Das durchschnittliche Lebensalter steigt – für jeden von uns. „Ein Grund mehr, sich für ein Leben ohne Barrieren stark zu machen,“ findet Bürgermeister Andreas Schulz, der in seiner Gemeinde verschiedene Maßnahmen in puncto Barrierefreiheit umsetzen will.
Bürgerhaus in Beltershausen-Frauenberg erhält eine barrierefreie Toilette
Eine Rampe für einen barrierefreien Zugang gibt es beim Bürgerhaus in Beltershausen-Frauenberg bereits. Nun soll noch eine barrierefreie Toilette eingebaut werden.
Im kommenden Jahr wird der neue Toilettenraum entstehen, der gleich doppelten Nutzen stiften wird:
Menschen mit Behinderungen können sie nutzen, genauso wie Eltern mit Kleinkindern, denn in dem Toilettenraum wird auch eine Wickelmöglichkeit eingebaut.
Umgesetzt werden wird das Ganze in den Sommerferien 2019.
„Die Sommerferien bieten sich deshalb an, weil in dieser Zeit das Bürgerhaus nicht so oft genutzt wird,“ erklärt der Bürgermeister.
Rund 40.000 Euro wird der Umbau kosten. Davon erhält die Gemeinde 25.000 Euro aus dem Kreisentwicklungsfond und steuert einen Eigenanteil von 15.000 Euro bei.
„Inklusion“ betrifft viele Bereiche – Auch Bushaltestellen sollen barrierefrei werden
Das Thema „Inklusion“ betrifft neben Gebäuden auch viele andere Bereiche, wie z.B. das Internet, Dienstleistungsangebote, aber auch alle anderen Gegebenheiten, bei denen es wichtig ist, dass Menschen ohne fremde Hilfe am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.
Hierzu zählen z.B. auch Bushaltestellen. Sie stellen oftmals für Menschen mit Einschränkungen besondere Schwierigkeiten dar. Nicht nur für Gehbehinderte, sondern auch für Eltern mit Kinderwagen kann das Einsteigen zu einer umständlichen, länger dauernden Prozedur werden.
Um das zu vereinfachen, will die Gemeinde Ebsdorfergrund im nächsten Jahr zusammen mit dem RNV auch die Bushaltestelle neben dem Bürgerhaus in Beltershausen-Frauenberg barrierefrei machen.
Dies geschieht exemplarisch für alle Bushaltestellen in der Gemeinde, die nach und nach behindertengerecht umgestaltet werden sollen.
„Ein sog. Hochboarder soll den Höhenunterschied beim Ein-und Aussteigen ausgleichen und fahrbahngleich mit dem Gehweg machen,“ erläutert Magnus Neurath, Hochbauingenieur in der Gemeinde.
Barrierefreiheit geht alle an
„Barrierefreiheit geht auch Menschen ohne Behinderung an, weil sie vielleicht irgendwann selbst auf gut zugängliche Gebäude usw. angewiesen sind,“ meint Bürgermeister Andreas Schulz, der sich gemeinsam mit den Gemeindeverantwortlichen das Thema „Barrierefreiheit“ zukünftig dicker auf die Fahnen schreiben will.
„Denn wenn man Menschen von der Gesellschaft ausschließt, kostet der gesellschaftliche Ausschluss letzten Endes mehr Geld als die Umgebung barrierefrei zu machen,“ so der Bürgermeister abschließend.