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Horst Gombert, Beigeordneter

Seit 2016 ist Horst Gombert Mitglied des Gemeindevorstandes. Die Landwirtschaft und das Vereinsleben haben einen hohen Stellenwert in seinem Leben. Um ihn näher vorzustellen, haben wir mit ihm ein Interview geführt.

  1. Bitte erzählen Sie uns von den wichtigsten Eckpunkten in Ihrem Leben. Was haben Sie erlebt, was hat Sie geprägt?

Im Jahr 1973 erblickte ich im Ortsteil Leidenhofen auf dem landwirtschaftlichen

Betrieb meiner Eltern das Licht der Welt. Dort bin ich auch aufgewachsen und lebe heute noch auf dem 200 Jahre alten Fachwerkhof. Diesen zu erhalten sehe ich als Lebensaufgabe an, weil er Teil unserer Kultur ist, die uns auch geprägt hat.

Nach der Realschule in Heskem begann ich eine Lehre im Handwerk als Elektroinstallateur und arbeitete – mit einem Jahr Unterbrechung wegen der Ableistung meines Wehrdienstes – neun Jahre in diesem Beruf.

Im Jahr 1998 wechselte ich dann vom Handwerk zur Industrie. Am Standort Behringwerke in Marburg begann ich in der Produktion zu arbeiten. Nach einer internen Weiterbildung am Standort habe ich 2008 beim Impfstoffhersteller GSK in der Qualitätskontrolle für Rohstoffe angefangen. Nach zehn Jahren in diesem Job, suchte ich am Standort Behringwerke eine neue Herausforderung und wollte wieder mehr an meinen Lehrberuf anknüpfen. Seit 2019 arbeite ich nun bei Pharmaserv als Reinraumtechniker für alle am Standort produzierenden Pharmafirmen. In diesem Beruf fühle ich mich derzeit sehr wohl, da es all mein beruflich Erlerntes miteinander verknüpft.

Im Nebenerwerb bewirtschafte ich noch den landwirtschaftlichen Betrieb in Leidenhofen. Der Betrieb wird nach Bio-Richtlinien mit Pensionspferden im Offenstall und ausschließlich mit Grünland bewirtschaftet.

Oben wird gefragt was mich geprägt hat: Natürlich haben mich meine Eltern am meisten geprägt, aber es gibt auch viele andere Menschen aus Beruf und Freizeit die mich geprägt haben. Und somit komme ich zur 2. Frage: „Was mich bewogen hat, mich politisch zu engagieren“?:

 

  1. Was hat Sie dazu bewogen, sich politisch zu engagieren? Was treibt Sie an?

Ich hatte in meiner Jugendzeit in den Vereinen tolle Vorbilder… Menschen die ihre Freizeit geopfert haben, um mich und meine Vereinskameraden zu trainieren, zu Fußballspielen zu fahren oder die mir im Spielmannzug Leidenhofen beigebracht haben, wie man Schlaginstrumente spielt. Menschen die für uns mehrfach 3-wöchige Zeltlager in Südtirol organisiert und uns dabei betreut haben. Dieses Engagement in den vielfältigsten Vereinen wurde und wird in bei der Vereinsarbeit vorgelebt. Unsere Vereine sind eine wichtige Stütze in unseren dörflichen Leben. Dies alles hat mich bewogen, auch Verantwortung in Vereinen und im Dorfleben zu übernehmen. Dorfleben gestalten bedeutet Geselligkeit zu organisieren, Verbesserungen in den dörflichen Strukturen zu bewirken, Menschen zusammen zu bringen.

Mit 17 Jahren bin habe ich zum ersten Mal Verantwortung im Vorstand der Burschenschaft übernommen. Eine spannende Zeit in der wir auch im Jahr 1993 die Pfingstkirmes in Leidenhofen ins Leben gerufen haben. In der Folgezeit war ich 1. Vorstand der Burschenschaft und 2009 habe ich den Vorsitz des neu gegründeten Heimat- und Kulturvereins übernommen.

Im Jahr 2006 wurde ich dann durch die damalige Ortsvorsteherin angesprochen und gefragt, ob ich mich nicht für die Ortsbeiratswahl aufstellen lassen möchte. Ich sagte zu und wurde erstmals 2006 und dann in 2011 wieder in den Ortsbeirat gewählt. 2011 wurde ich dann sogar Ortsvorsteher von Leidenhofen.

Der Fraktionsvorsitzende der ÜBE/FWG Ebsdorfergrund hat mich dann in 2016 für die Liste zur Kommunalwahl im Ebsdofergrund vorgeschlagen und die Fraktion nach der Wahl für den Gemeindevorstand. Dort bin ich seitdem bis heute an der Gestaltung der Gemeinde und für die politischen Entscheidungen mitverantwortlich. Mit 50 Jahren bin ich in diesem Gremium das jüngste Mitglied! Mit dieser Tatsache komme ich nun zur 3. Frage: „Was ich mir für die Gemeinde und der Zusammenarbeit wünsche“:

 

  1. Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Gemeinde und die Zusammenarbeit mit Bürgermeister Hanno Kern?

Ich wünsche mir mehr politisches Interesse junger Menschen und aller Bevölkerungsschichten, denn nur wenn der Querschnitt unserer Gesellschaft sich politisch engagiert, können auch alle Bedürfnisse unserer Mitmenschen in der Gemeinde und auch auf Landes- oder Bundesebene berücksichtigt werden.

Zur Zeit gibt es im Ebsdorfergrund viel politische Bewegung in Form von Bürgerinitiativen – und das ist gut so, denn so funktioniert Demokratie. Nur wenn die Menschen transparent mitgenommen werden und erfahren, was in den Ortsteilen passiert, können sie die Entscheidungen auch akzeptieren. Leider ist dies in den letzten Jahren im Ebsdorfergrund vernachlässigt worden. Aber jeder Bürger kann und sollte sich auch aktiv und regelmäßig über die Dinge, die passieren, über das Mitteilungsblatt oder auch digital auf der Internetseite der Gemeinde informieren.

Ich bin guter Dinge, dass mit unserem neuen Bürgermeister Hanno Kern wieder mehr Transparenz Einzug in unsere Gemeinde hält. Die ersten 100 Tage seiner Amtszeit und die ersten intensiven Sitzungen im Gemeindevorstand und in der Gemeindevertretung stimmen mich positiv.

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen durch Krieg und Inflation, bin ich der Meinung, dass der Ebsdorfergrund auch in Zukunft „liebenswert“ und „lebenswert“ sein wird. Hierfür möchte ich mich weiter einsetzen.

Bürgermeister Hanno Kern wünsche ich viel Glück und Kraft für seine verantwortungsvolle Arbeit, ebenso das Geschick, die unterschiedlichen, politischen Gruppierungen zum Wohle der Gemeinde zusammen zu bringen.

Abschließen möchte ich mit einem alten Spruch: „Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann“!