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Ortsmittelpunkt mit Dorffest eröffnet

Gepflasterte Straße in Grau-Kontrasten, eine barrierefreie Bushaltestelle – und für einen Abend stimmungsvoll beleuchtete Zelte, Musik und Bratwurst: Heskem hat seine neue Ortsmitte gefeiert und Freunde, Bekannte und Vertreter der politischen Gremien aus der gesamten Großgemeinde haben mitgefeiert.

Fast 14 Jahre ist es her, dass Bürgermeister Andreas Schulz und weitere Vertreter der Gemeinde – insbesondere Heskems – das Gespräch mit Hessens Ministerpräsidenten Volker Bouffier gesucht haben. „Viele Menschen aus Heskem haben lange auf diesen Tag gewartet“, sagte Andreas Schulz bei der Eröffnung der neuen Mitte. Und er warf einen Blick zurück in das Jahr 2006: Damals wurde die Ortsumgehung von Oberweimar eröffnet.

Bei der Eröffnung war Bouffier zu Gast. „Wir haben uns im Feld versteckt und sind dann mit einem Transparent herausgetreten auf dem Stand ,Herzlichen Glückwunsch Weimar!‘ – denn wir feiern zusammen und freuen uns mit den Nachbarn“, so Schulz.

Es gab aber auch ein zweites Transparent. Auf dem stand die klare Forderung „Jetzt ist Heskem dran!“. Es folgte ein Gespräch mit dem Ministerpräsidenten. Schulz machte ein ungewöhnliches Angebot: Die Vorfinanzierung der Heskemer Ortsumgehung. Kosten: 6,8 Millionen Euro. Die Zustimmung aus Wiesbaden kam, die Gemeinde nahm die Planungen auf. „Der Planfeststellungsbeschluss wurde leider beklagt. Das hat uns zwei Jahre wertvolle Zeit gekostet“, berichtete Andreas Schulz. „Aber heute ist alles fertig. Die Ortsumgehung bringt uns den Verkehr – insbesondere den Schulbus- und den Lkw-Verkehr aus Heskem heraus und ermöglicht so eine Reihe neuer Entwicklungen.“

Dazu gehört der neue Ortsmittelpunkt, der nun ein Treffpunkt für den ganzen Ort werden soll. „Bisher war das auch unsere Ortsmitte. Sie war nur nicht so schön“, sagte Ortsvorsteher Heinz-Martin Lieser. Die Ortsumgehung sei ein großer Wunsch des Ortsbeirats gewesen. „Wir wollten, dass der Dorfkern ruhiger wird. Die Ortsumgehung ermöglicht uns nun noch einiges mehr.“

Dazu zähle der neue Treffpunkt an der Kirche mit ansprechend gestalteten Freiflächen. „Das wird zu einer positiven Veränderung im Dorfleben beitragen“, zeigte LIeser sich sicher. Und er dankte allen Beteiligten. Insbesondere den Gemeindegremien, der Verwaltung und Bürgermeister Andreas Schulz für Unterstützung und Umsetzung, sowie den Heskemer Vereinen und dem Servicehof, die das Fest zur Eröffnung organisiert haben.

Schulz gab den Dank weiter: „Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass elf Ortsteile und vier Fraktionen an einem Strang ziehen und so viel Geld in ein Dorf investieren. Das zeugt auch von Weitblick, denn diese Investition bringt die ganze Gemeinde voran. Ich bin stolz, eine Gemeinde zu haben, in der alle zusammenhalten.“ Erst die Ortsumgehung mache das neue Interkommunale Gewerbegebiet mit Staufenberg und Marburg möglich, das neue Einkaufszentrum und die weiteren Entwicklungen, unter anderem mit einem Mehrgenerationenpark, neuen Bauplätzen und einem modernen Multifunktionshaus, welches das Bürgerhaus ersetzen werde. „Heskem wird in 2022 ein GrundZentrum sein und an Bedeutung für die Gemeinde, den Südkreis und die ganze Region gewinnen“, versprach Schulz. Und er ergänzte: Das Jubiläum 50 Jahre Gemeinde Ebsdorfergrund in 2024 werde in Heskem gefeiert.

Bevor die Feierlichkeiten starteten, richtete auch Walter Grohmann vom beauftragten Ingenieurbüro das Wort an die rund 250 Gäste. Er dankte allen Beteiligten für das Vertrauen bei der Planung, die angenehme Zusammenarbeit und das Ergebnis – und er dankte den Anliegern, die seit Sommer mit einigen Einschränkungen vor der Haustüre gelebt hätten. Die Mühe habe sich gelohnt: „Dieser Platz kann sich sehen lassen in seinem Farbspiel und seinem Spiel mit Gegensätzen. Er ist edel, modern und hochwertig.“

Die Heskemer und ihre Gäste aus allen Ortsteilen haben dann bis in die Nacht hinein gefeiert – schließlich haben sie viele Jahre auf die Ortsumgehung gewartet, die ihnen nun einen ansprechenden Ortsmittelpunkt vor der Haustüre ermöglicht hat.