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Heinrich Fritz-Emmerich, Beigeordneter

Heinrich Fritz-Emmerich ist Beigeordneter im Gemeindevorstand und Landwirt aus Leidenschaft. Um ihn näher vorzustellen, haben wir mit ihm ein Interview geführt: 

Frage 1)

Bitte erzählen Sie uns von den wichtigsten Eckpunkten in Ihrem Leben? Was haben Sie erlebt, was hat Sie geprägt?

Aufgewachsen bin ich in meiner Heimat dem Ebsdorfergrund im Ortsteil Leidenhofen. 1991 heirateten meine Frau Edith und ich; wir sind stolze Eltern von 3 Söhnen und von inzwischen 3 Enkelkindern, mit denen wir gerne gemeinsam Zeit verbringen.

Nach Schule, Ausbildung, Bundeswehrdienst und beruflicher Qualifizierung zum Kfz-Meister, startete ich meine Selbständigkeit als überzeugter Landwirt und Betreiber einer Biogasanlage. Die Landwirtschaft hat mich sehr geprägt, da ich damit groß geworden bin. Dort erlebte ich die Entwicklung von Handarbeit in die heute in vielen Bereichen halb oder vollautomatisierte Unterstützung der Tätigkeiten.

Seit mehreren Jahren bin ich im Waldvorstand der Waldinteressenten Leidenhofen und setze mich auch in dieser Funktion für die nachhaltige Waldbewirtschaftung ein.

1988 bestand ich den Jagdschein und gehe seitdem regelmäßig in Leidenhofen auf die Jagd.

Darüber hinaus engagiere ich mich als Ortslandwirt seit 1995.

Als Landwirt muss ich ein vielfältiges Spektrum an Tätigkeiten abdecken, die den Beruf für mich spannend und herausfordernd machen. So übernahm ich vor ca. 35 Jahren den landwirtschaftlichen Betrieb von meinem Vater, der damals noch wesentlich kleiner war. Diesen Betrieb von ehemals ca. 20 ha bewirtschafteter Fläche baute ich zu seiner heutigen Größe (ca. 250 ha bewirtschaftete Fläche) aus und das mit viel Unterstützung meiner Familie. Heute ist bereits einer meiner Söhne in die Landwirtschaft eingestiegen und wird diese weiterführen.

Neben den anstehenden Investitionen in neue und umweltfreundlichere Maschinen, standen auch der Neubau und ein Umbau des Schweinestalls an. Dazu kam, dass immer mehr landwirtschaftliche Betriebe ihre Tätigkeiten einstellten und ich damit die Möglichkeit hatte den Betrieb zu vergrößern.

Nachhaltigkeit ist mir immer ein wichtiges Anliegen. Im Jahr 2007 habe ich in Zusammenarbeit mit 2 Kollegen eine Biogasanlage in Mölln errichtet, die wir seit dieser Zeit gemeinsam betreiben. Mit dieser Investition haben wir einen Beitrag geleistet, den Ebsdorfergrund auf erneuerbare Energien umzustellen und damit ein Stück autarker zu werden. Dies bestätigt sich auch dadurch, dass wir Wärmelieferanten für die Schule, das Schwimmbad und für die Wärmegenossenschaft Mölln sind.

Als Landwirt bin ich gefordert neben einem erfolgreichen Betrieb auch auf die gesunde Bewirtschaftung meiner Anbaufläche zu achten. Dazu haben wir unseren Betrieb 2019 auf einen „Biobetrieb“ umgestellt. Ich bin überzeugt, dass wir zukünftig insbesondere auf unsere Ernährung und die Erhaltung der Böden achten müssen. Dafür sind unsere Bioprodukte eine gute Grundlage.

Frage 2) Was hat Sie dazu bewogen, sich politisch zu engagieren? Was treibt Sie an?

Ich habe das Vorrecht in einem freien und demokratischen Land aufgewachsen zu sein und leben zu dürfen. Diese Errungenschaften zu erhalten, geht nicht von alleine; hier ist jede und jeder gefordert.

2001 bin ich über die CDU-Liste in die Gemeindevertretung, dem obersten kommunalen Organ, gewählt worden. Dort habe ich hautnah miterleben dürfen, wie Demokratie gestaltetet wird und was der Einzelne dazu beitragen kann. Mich hat es gereizt mich dort zu engagieren, um Veränderungen in Gang zu setzen. 2016 wurde ich in den Gemeindevorstand entsandt. 

Für den Ebsdorfergrund wünsche ich mir, dass wir gemeinsam unsere Freiheit gestalten, Verantwortung für die nachfolgenden Generationen übernehmen und für die notwendigen Rahmenbedingungen sorgen. Dies ist sowohl in der politischen Gemeinde als auch in den Kirchen und Vereinen die wichtigste Aufgabe.

Frage 3) Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Gemeinde und die Zusammenarbeit mit Bürgermeister Hanno Kern?

Für Leidenhofen wünsche ich mir eine ökologisch sinnvolle Flurbereinigung zu starten, damit zukünftige Generationen diese erfolgreich umsetzen können.

Ich freue mich, das auch im Ebsdorfergrund die Menschen für einen Politikwechsel gestimmt haben. Eine Demokratie funktioniert immer nur so gut, wie sich die Beteiligten Personen einbringen und einbringen können. Hier hat der neue Bürgermeister ein großes Betätigungsfeld, welches dringend im Sinne demokratischer Strukturen aufgestellt werden muss. Dabei müssen alle Beteiligte dazulernen. Ich wünsche mir und dem gesamten Gemeindevorstand einen konstruktiven, fairen und respektvollen Umgang miteinander, mit der Gemeindevertretung und allen Bürgerinnen und Bürgern des Ebsdorfergrundes. Herrn Kern wünsche ich die notwendige Kraft Veränderungen umzusetzen und dabei die Menschen mitzunehmen.

Es stehen in den kommenden Jahren Veränderungen an, auch Veränderungen bei denen es für jeden einzelnen herausfordernd wird. Hier wünsche ich mir die Fairness unserer Einwohner gegenüber dem Bürgermeister, dem Gemeindevorstand und der Gemeindevertretung, die die Rahmenbedingungen für alle im Blick haben müssen und im Rahmen dieser Möglichkeiten Entscheidungen zu fällen haben. Die hier Engagierten setzen persönlich ihre Zeit und Kraft zum Wohle der Gemeinde ein.