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Haushalt 2022

Gesunde Finanzen sind die DNA der Gemeinde

…unter dieser Überschrift stellte Bürgermeister Andreas Schulz seine diesjährige Haushaltsrede, in der Sitzung der Gemeindevertretung am Montag, dem 15. November 2021 vor,  denn der Haushalt für das Haushaltsjahr 2022 belegt das eindrucksvoll.

Im Folgenden geben wir die Rede wider: 

Längst ist die Gemeinde mit einem modernen Dienstleister vergleichbar, zu einem mittelständigen Unternehmen aufgestiegen.
Mit einem Gesamtumsatz von 27,5 Millionen Euro, 100 Stellen mit insgesamt rund 150 Mitarbeiter/innen belegt die Kommune Platz 2 als Arbeitgeber im Grund.

Dabei entfallen mehr als die Hälfte der Stellen auf

– das Kindertagesstättenwesen,

– das GrundBad,

– den GrundTreff,

– den Jugend-, Senioren- und Freizeitbereich.

Ein Viertel der Stellen entfallen auf

– den Servicehof,

– die Ver- und Entsorgung.

Und mit ebenfalls nur einem Viertel der Stellen wird die Gemeinde verwaltet. Eine Personalaufwandsquote von unter 25 % sucht für ein solches Dienstleistungsunternehmen seinesgleichen.

An dieser Stelle möchte ich meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz für die Gemeinde danken – besonders in diesen schwierigen Coronazeiten.

Sie, aktiver Bürgersinn und der rote Faden, den die Kommunalpolitik im Ebsdorfergrund seit Jahrzehnten spinnt, machen unseren Erfolg aus.

Worin besteht der Erfolg des Haushaltes 2022?

10 Punkte möchte ich herausstellen:

1. Rekordinvestitionen (6,5 Millionen Euro)

2. Keine Darlehensaufnahme

3. Auch werden keine Kassenkredite aufgenommen.

4. Schulden werden weiter gegen Null abgebaut. Ende 2022 werden es nur noch 886.000 Euro originäre Gemeindeschulden sein.
Die niedrigste Pro Kopf Verschuldung weit und breit in einer Kommune.

5. Die sogenannte „Freie Spitze“ des Ergebnishaushaltes in Höhe von 971.000 Euro reicht aus, um das Delta im Finanzhaushalt in Höhe von 812.000 Euro und obendrein die Tilgung in Höhe von 121.000 Euro zu finanzieren, ohne – und das ist besonders -liquide Mittel anzugreifen.
 
6. Extrem hohe Fördermittel konnten eingeworben werden.
 
7. 85 % des Finanzhaushaltes sind durch Einnahmen (u. a. durch Fördergelder) gedeckt.
 
8. Der Haushalt 2022 setzt Schwerpunkte wie kein anderer vor ihm, zugunsten 
– des Kitawesens,
– der Feuerwehr,
– der Verkehrswende und alternativer Mobilität
– und nicht zuletzt der Realisierung unseres GrundZentrums.
 
9. Die GrundSteuern steigen nicht, sie verharren seit Jahren auf einem stark unterdurchschnittlichen Niveau und werden gegen den Trend auch 2022 nicht erhöht.
 
10. Der Haushalt 2022 erreicht wieder die „grüne Ampel“ und ist genehmigungsfrei und kann deshalb gleich zu Beginn des neuen Jahres in Kraft treten.

 

 


 

Die Aussichten auf die kommenden Jahre bleiben weiter positiv. Das liegt an folgenden 10 Faktoren:

1.720.000 Euro bekommt die Gemeinde bis 2030 jährlich vom Land Hessen aus den vorfinanzierten Kosten für den Bau der Ortsumgehung Heskem zurück. Das stärkt weiter die Finanzkraft.
 
2. Die Investitionen in das interkommunale Gewerbegebiet (InterKom) machen sich durch zunehmende Grundsteuer B Einnahmen und wachsende Gewerbesteuer Einnahmen bezahlt.
 
3. Leerstand kennt der Ebsdorfergrund nicht.
 
4. Mehr Zuzug als Wegzug gleicht die höhere Sterbe- als Geburtenrate aus.
 
5. Voraussetzung ist die Ausweisung von Neubaugebieten, weil Baulücken nur sehr bedingt geschlossen werden können.
Mit Ebsdorf, Wittelsberg und Rauischholzhausen stehen im Jahr 2022 drei weitere zur Realisierung an.  Das wiederum bereichert die wichtigste Einnahmequelle der Gemeinde – die Lohn- und Einkommenssteueranteile.
 
6. Die Gemeinde Ebsdorfergrund genießt eine hohe Wertschätzung nicht nur wegen ihres Rufes als „Sonnenscheingemeinde“, sondern wegen ihrer innovativen Ansätze und dem Mut, neue Wege zu gehen.
 
7. Motor dieser Entwicklung ist die Gemeindeverwaltung. Hier sind im Jahr 2021 die Weichen mit mehr Personal für ein weiteres behutsames Wachstum und zunehmender Spezialisierung (Stichwort Digitalisierung) gelegt worden.
 
8. Ausgeglichene Gebührenhaushalte sind der Grundstock und müssen es auch bleiben.
 
9. Die Eigenständigkeit bewahren und keine Gemeindefusion suchen – das bewahrt Identität, die in einer immer globaleren, unsichereren Welt gewünscht wird und unverzichtbar ist.
 
10. Mehrheiten, die diese Politik mittragen.

 

Die DNA der Gemeinde sind gesunde Finanzen. Ohne sie ist alles nichts!

Ohne sie könnten im Jahr 2022 nicht 152 (!) Projekte umgesetzt werden. Davon 81 Maßnahmen, die auf der „To-do-Liste“ der Gemeinde selbst stehen. Und: 71 von insgesamt 95 Ortsbeiratsanmeldungen, die im Haushalt zur Umsetzung berücksichtigt sind.

5 weitere sind aus guten Gründen auf 2023 verschoben. 6 werden im Jahr 2022 auf ihre Realisierbarkeit geprüft und 14 sollen nicht umgesetzt werden. Ein Wermutstropfen hat der Haushalt bzw. die Zeiten, in denen dieser Haushalt angesetzt werden soll.

Wenn die Verwaltung in den vergangenen Jahren es fast immer geschafft hat, alles Beschlossene auch im zugesagten Zeit- und Kostenrahmen abzuarbeiten, so kann es dieses Mal nicht von ihr erwartet werden. Zu stark sind wir von äußeren Rahmenbedingungen abhängig.

 Hier sind folgende 10 Stichpunkte bekannt:

1.Lieferketten reißen weltweit ab.

2.  Materialkostensteigerungen

3. Energiepreissteigerungen

4. Coronabedingte Ausfälle und weiterer unbekannter Pandemieverlauf
 
5. Fachkräftemängel allenthalben

6. Volle Auftragsbücher bei Handel, Handwerk und Gewerbe

7. Unbekannte, neue Rahmenbedingungen durch die neue Bundesregierung
 
8. Materialengpässe

9. Rohstoffmangel politisch und tatsächlich bedingt und

10. Nicht zuletzt die galoppierende Inflation und der damit verbundene Geldwertverlust.

Fazit: Gerade, weil sich der Ebsdorfergrund in den vergangenen Jahrzehnten so gut aufgestellt hat und über eine gesunde FinanzDNA verfügt – wird die Gemeinde auch zukünftige Herausforderungen meistern.

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