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Singen ist ein tolles Hobby: Es macht fröhlich und es bringt Menschen zusammen. Viele Menschen singen daher auch gerne gemeinsam in Chören. Doch oftmals fehlt der Nachwuchs für die Sangesgemeinschaften. In der Gemeinde Ebsdorfergrund gibt es in neun Ortsteilen zehn Gesangvereine. Doch vier dieser Gesangvereine stellen mittlerweile keinen eigenen Chor mehr, weil sie nicht genug Sänger haben. Es sind vor allen Dingen die traditionellen Chöre, die nicht mehr viele Sänger zur Verfügung haben. Bürgermeister Andreas Schulz möchte ihnen nun die Möglichkeit geben, trotzdem in der Gemeinschaft weiter zu singen: „Wir möchten alle, die ihr Leben lang gerne gesungen haben, aus dem ganzen Ebsdorfergrund zusammenholen, um im GrundTreff einen neuen GrundChor einzurichten“, erklärt Andreas Schulz seine Idee.

Erste Gespräche mit den betroffenen Gesangvereinen sind bereits gelaufen. Nun haben Gemeinde und Sänger die Idee festgezurrt: Nach den Sommerferien startet der neue Grund Chor am 17. August um 20 Uhr im GrundTreff in Wittelsberg. Zwei Mal 45 Minuten soll gemeinsam gesungen werden – unter der Leitung von Chorleiterin Karin Linker aus Homberg/Ohm. „Um das Projekt zu unterstützen, wird die Gemeinde im ersten Jahr das Chorleitergehalt komplett finanzieren“, verspricht Bürgermeister Andreas Schulz den Gesangvereinen. In den folgenden Jahren werde die Gemeinde das Gehalt noch anteilig zahlen. „In drei bis fünf Jahren sollte der GrundChor sich dann so organisiert haben, dass sie die Kosten selbst übernehmen können“, erklärt der Bürgermeister.

Ziel ist es für die Sänger und die Chorleiterin nun, dass mindestens 20 Sängerinnen und Sänger nach den Sommerferien dabei sind und dem neuen GrundChor ihre Stimme verleihen. Die Chorleiterin wünscht sich dabei mindestens vier Sänger in jeder Stimme, um auch vierstimmige Lieder singen zu können. Rund 30 Interessierte gebe es bereits, das dürften laut Irike Seiler von der Gemeinde aber durchaus noch mehr werden. „Wir müssen auch Männer motivieren, denn die Frauen sind in den meisten Orten noch in der Überzahl“, so die Sänger beim jüngsten Treffen mit Andreas Schulz und Irike Seiler von der Gemeinde. So gebe es in Beltershausen etwa noch sieben Sänger – ein Tenor sei dabei, die übrigen Musiker seien Frauen. Neben Beltershausen haben laut Schulz auch Rauischholzhausen und Dreihausen Interesse am GrundChor bekundet. Auch Leidenhofen und Hachborn sollen ins Boot geholt werden. „Die Chöre sollen jeweils Werbung dafür machen und Menschen motivieren mitzukommen“, hofft Andreas Schulz. Auch die Gemeinde werde sich mit den Gesangvereinen nochmal persönlich in Verbindung setzen. Zum ersten Chortreffen kommt laut Bürgermeister zudem ein Fahrer des GrundTreff-Taxis, um abzusprechen, ob Teilnehmer Bedarf haben, gefahren zu werden. „Fehlende Mobilität soll kein Grund sein, nicht zu kommen“, betont der Bürgermeister. Die Fahrt im GrundTreff-Taxi sei daher auch kostenlos.

„Für mich ist das eine Investition in ein lebenswertes Leben im Ebsdorfergrund“, erklärt der Rathauschef die Motivation. „Vielleicht ist es auch ein Beispiel für andere Gemeinden – denn die Nachwuchsprobleme haben alle.“ Er freue sich besonders darüber, dass „seine“ Gesangvereine über die Ortsteilgrenzen hinweg an einem Strang ziehen – um sich weiter gemeinsam der Musik widmen zu können.

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