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Ebsdorfergrund investiert 6 Millionen Euro in die Barrierefreiheit

Die Gemeinde Ebsdorfergrund hat Großes vor. Sie will nicht nur ihre gesetzliche Pflicht erfüllen und alle 32 Bushaltestellen im Gemeindegebiet barrierefrei ausbauen, sie will die Innerortslage zu attraktiven Mobilitätsplätzen umgestalten.

Und nicht nur das, sie will auch die angrenzenden Bereiche barrierefrei machen, indem sie taktile Elemente in die Gehwege in der Umgebung einbauen lässt

„Jede/r kann morgen schon behindert sein, deshalb sollten alle ein Interesse an der barrierefreien Gestaltung unserer Bauten haben“, sagt Bürgermeister Andreas Schulz und freut sich, dass er das Großprojekt vor seinem Ausscheiden Ende des Jahres noch auf den Weg bringen konnte.

Bis 2025 sollen alle Standorte sowohl barrierefrei und mit einem digitalen Fahrgastinformationssystem ausgestattet werden und zudem als WLAN-Hotspots dienen. Hinzu kommen an jedem Standort Fahrrad-Abstellanlagen.

Außerdem wird in manchen Orten, zum Beispiel in Roßberg, Dreihausen, Wermertshausen und Beltershausen durch die Umgestaltung gezielt der Verkehr ausgebremst.

Denn die Bus-Buchten entfallen in Zukunft, außerdem dient der Bus auf der Straße als natürliches Hindernis für den Verkehr. An manchen Stellen sollen zusätzlich Straßen auch verengt werden, „es geht um mehr Aufenthaltsqualität und eine Stärkung des ÖPNV“, berichtet Bürgermeister Andreas Schulz bei einem Ortstermin.

Den Anfang machen in diesem Jahr elf Haltestellen, und zwar in den Ortsteilen Dreihausen, Rauischholzhausen, Leidenhofen und Roßberg. Nach aktueller Planung in dieser Reihenfolge. Hinzu kommt noch der Standort am Energiepark in Heskem und Ebsdorf im Zuge der Sanierung der Ortsdurchfahrt sowie der Bau des neuen Busbahnhofes in Heskem-Mölln oberhalb des Schwimmbadweges.

Wichtiger Aspekt für die Barrierefreiheit ist die Schließung des Spalts, der zwischen Bus-Einstieg und Bordstein entsteht. Um das zu erreichen, wird das Höhenniveau angeglichen, die Bordsteine – regulär elf Zentimeter hoch und damit zu niedrig – werden auf 22 Zentimetern aufgestockt, „es ist wichtig, dass die Busfahrer spaltfrei an die Haltestellen heranfahren können“, berichtet Helge Hessler.

Zumindest an der Stelle, wo der Bus hält, an den Ausläufern wird der Bordstein auf Bodenniveau abgeflacht. Um die Haltebereiche herum werden außerdem taktile Elemente zur Orientierung von sehbehinderten Passagieren angebracht. Unter anderem in Roßberg wird der Haltepunkt um einige Meter an die Straße versetzt, die neu entstandene Fläche soll begrünt werden. Auf der anderen Straßenseite kommt eine neue Bushaltestelle hinzu, der eine Halt an der Roßberger Straße wird bisher von beiden Richtungen angefahren, das soll sich künftig ändern. Der Tempo-30-Bereich soll in Richtung Ortseingang erweitert werden.

Alle Baumaßnahmen dürften an den jeweiligen Standorten vorübergehend den Verkehrsfluss beeinträchtigen, an keiner Stelle solle es zu Vollsperrungen kommen, betont Schulz. Der Umbau aller Haltestellen kostet 6 Millionen Euro, 4,5 Millionen bestehen aus Fördergeldern. In rund drei Jahren soll alles fertig werden.

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