Daseinsvorsorge ist wichtig, auch unter der Erdoberfläche:
Kanalsanierung in den Dörfern Wittelsberg und Roßberg
Momentan werden durch die Firma Swietelsky-Faber GmbH aus Landsberg die Mischwasserkanäle der Zustandsklassen 0 und 1 in den Ortsteilen Wittelsberg und Roßberg saniert. Die örtliche Bauleitung und Bauüberwachung erfolgt durch das Ingenieurbüro Grohmann aus Allendorf (Lumda), welches auch für die Planung und Untersuchung zuständig war. Die Sanierungsarbeiten wurden „öffentlich“ ausgeschrieben. Insgesamt hatten sich 4 Firmen für die Sanierungsarbeiten mit einem Gesamtauftragsvolumen von 615.000,- € brutto beworben. Die Arbeiten werden voraussichtlich von November 2023 bis ca. November 2024 andauern.
Insgesamt werden rund 1125 Meter Schlauchliner (Inliner) in die Mischwasserkanäle DN200 bis DN500 eingebaut. Hierfür gibt es verschiedene Verfahren. Beim Inversionsverfahren wird der imprägnierte Liner durch die Inversion mit Wasserdruck in den Kanal eingestülpt, aufgeweitet und an die Rohrwandung gepresst, um eine gleichmäßigen Einbau (Aufweiten) zu erreichen. Beim Einzugsverfahren wird der flach imprägnierte Liner zuerst mit einer Winde in das zu renovierende Rohr gezogen und dann aufgeweitet, um ihn auf die entsprechende Größe zu bringen. Das Aufweiten erfolgt durch die Inversion eines Kalibrierschlauches. Die Aushärtung erfolgt durch Warmwasserhärtung, Dampfhärtung oder durch Lichthärtung.
Des Weiteren werden 176 Hutstutzen und 54 Kurzliner in beiden Ortschaften mittels Robotertechnik gesetzt. Vor dem Setzen werden die Schäden mittels Fräsroboter vorbereitet. Danach werden Kurzliner oder Hutstutzen eingesetzt und ausgehärtet. Hierbei werden hauptsächlich Einzelschäden saniert. Befinden sich mehrere Schäden in einer Kanalhaltung ist es sinnvoll und auch wirtschaftlicher die kompletteHaltung mittels Inliner zu sanieren. Wird ein Schlauchliner eigezogen so sprechen wir von einer Nutzungsdauer von ca. 40-50 Jahren. Bei einer Reparatur durch Kurzliner sprechen wir von einer Nutzungsdauer von ca. 15-25 Jahren.
Natürlich sind nicht alle Schadstellen im Kanal durch die Robotertechnik zu sanieren so dass es auch einige Schäden gibt, die in „offener Bauweise“ saniert werden müssen. Dies geschieht meist durch das Einmessen von Schäden und dann durch öffnen eines Kopfloches. Die Reparatur wird meist durch ansässige Tiefbaufirmen ausgeführt die zertifiziert sind solche Arbeiten fachgerecht auszuführen.
Wenn Wittelsberg und Roßberg saniert sind, ist die „zweite Runde“ EKVO fast abgeschlossen. Generell ist es so, dass laut EKVO (Eigenkontrollverordnung) alle Kanäle in den Ortschaften alle 15 Jahre mittels Kamera befahren und saniert werden müssen. Die Gemeinde Ebsdorfergrund befindet sich am Ende der „Zweiten Runde“. Die Sammler und der Ortsteil Wermertshausen wurden in 2023 und befahren, eine Ergebnisvorlage steht kurz bevor. Da Wermertshausen im Wasserschutzgebiet liegt, ist hier der Untersuchungszyklus auf 5 Jahre verkürzt – eine Untersuchung und Sanierung erfolgt alle 5 Jahre. Wenn dann auch diese zwei „Ortschaften“ saniert sind kann es mit der 3 Runde EKVO losgehen. Hier befindet sich die Gemeinde Ebsdorfergrund bezüglich der weiteren Vorgehensweise in engem Kontakt mit der Fachbehörde des Landkreises Marburg Biedenkopf. Ziel ist und bleibt es, dass das für uns selbstverständliche Abwassersystem erhalten wird und gut für die Zukunft aufgestellt wird.