Ebsdorf zählt zu den schönsten Fachwerkdörfern Deutschlands. Nur die Ortsdurchfahrt lässt einiges zu wünschen übrig. Sie ist in einem katastrophalen Zustand.
Die Straße gehört dem Land Hessen, das sie erst in 2025 in Ordnung bringen will.
– Viel zu spät, meint Bürgermeister Andreas Schulz und möchte deshalb dem Land erneut einen Deal anbieten.
„Es ist eine Zumutung für die Anlieger“, erklärt der Bürgermeister und kontraproduktiv für sein Programm, die Ortsmitte von Ebsdorf zukunftsweisend aufzustellen.
Dazu gehört neben dem Musikergartenprojekt, der Erweiterung des Feuerwehrhauses auch die zurzeit laufende Gestaltung der Ortseingänge.
„Private und Gemeinde stecken eine Menge Geld in die Aufwertung von Ebsdorf“, erklärt Bürgermeister Andreas Schulz. Deshalb möchte die Gemeinde auch nicht bis 2025 warten, um die Straße sanieren zu lassen. Obendrein ist die Lärmbelastung wegen der Holperpiste für die Anlieger enorm.
„Wenn das Land Hessen jetzt kein Geld hat, aber schon weiß, dass es 2025 die Straße machen will – ziehen wir das Projekt einfach vor und übernehmen wieder die Finanzierung,“ sagt das Gemeindeoberhaupt und schlägt der neuen Landesregierung folgenden Deal vor:
Spätestens ab dem Jahr 2021 bekommt die Gemeinde die bis dahin rund 6,5 Mio. Euro in 10 gleichen Jahresraten zurück, die die Gemeinde für den Bau der Ortsumgehung für Heskem dem Land Hessen vorgestreckt hat.
„In 2021 kann das Land eine Rate und wenn das nicht reicht auch einen Teil der zweiten Rate für die grundhafte Erneuerung der Ortsdurchfahrt von Ebsdorf verwenden“, sagt Bürgermeister Andreas Schulz und ergänzt: „In 2025 müsste uns das Land Hessen dann das vorgestreckte Geld zurückgeben.“
Bedingung dafür ist aber, dass das Land Hessen die Neugestaltung bis 2020 selbst plant, so dass 2021 die Straße erneuert werden könnte. 2020/2021 will das Land Hessen nämlich wenigstens die Zwester Ohm Brücke erneuern.
Bis dahin will der Bürgermeister alle Kanalschäden in Ebsdorf im Wert von 700.000 Euro beseitigt und ebenfalls eine fertige Planung für die Erneuerung der Gehweganlage in der Hauptstraße an der Zwester Ohm fertig haben. Diese fällt nämlich bis zum neuen Ortsausgang Richtung Hachborn in die Zuständigkeit der Gemeinde. „Hier schwebt mir eine Holzkonstruktion über den derzeitigen kaputten Gehweg vor, die bautypisch in das Ortsbild passt, denn die Bäume sollten erhalten bleiben.“
Bürgermeister möchte alle Ortsdurchfahrten erneuern
Da die Anlieger in den Ortsdurchfahrten am meisten vom überörtlichen Verkehr belastet werden, möchte der Bürgermeister alle Ortsdurchfahrten in den Dörfern seiner Gemeinde erneuern lassen.
So ist der aktuelle Stand:
- Rauischholzhausen: erledigt
- Wittelsberg: erledigt
- Beltershausen-Frauenberg: die Kreisstraße wird 2018/ 2019 ausgebessert.
- Heskem-Mölln: die Landesstraße wird in 2019 in der gesamten Ortsdurchfahrt von Heskem grundhaft erneuert.
- Dreihausen: die Kreisstraße erhält noch 2018 eine neue Fahrbahndecke
- Roßberg: erledigt
- Wermertshausen: erledigt
- Leidenhofen: erledigt
- Hachborn: die Ortsdurchfahrt wird in mehreren Abschnitten 2021/22 durch die Gemeinde saniert.
- Ilschhausen: erledigt
- Ebsdorf: offen (siehe diesen Bericht)
Immer wieder sind es die unkonventionellen Ideen des Bürgermeisters, die die Gemeinde vorangebracht und neue Projekte vorgeholt haben. Beim Radwegebau und bei dem Bau der Ortsumgehung für Heskem war das zuletzt der Fall.
Jetzt könnte Ebsdorf davon profitieren und – wenn das Land Hessen dem Deal des Bürgermeisters zustimmt – bereits in 2020/ 2021 runderneuert und zukunftsfähig aufgestellt sein.
Nach der Landtagswahl will der Bürgermeister mit der neuen Regierung darüber reden.