Fast jeder 3. Euro der Gemeinde bekommt der Landkreis – zuviel!
Die Älteren von Ihnen können sich erinnern. Die Gebietsreform 1974 wurde vor allem damit begründet, dass die Verwaltungskraft in den damals noch selbstständigen Dörfern nicht ausreiche den Ansprüchen an eine Verwaltung mit notwendigem Fachwissen zu entsprechen. Das war u. a. die Geburtsstunde der Großgemeinde Ebsdorfergrund mit 13 Dörfern und 11 Ortsteilen. In der Folge wurde eine moderne Verwaltung aufgebaut. Wer nun aber dachte die Landkreise nehmen sich nun zugunsten der erstarkten Kommunen zurück, sieht sich getäuscht.
Beim Landkreis Marburg-Biedenkopf waren noch nie so viele Menschen beschäftigt wie heute und er hat den kreisangehörigen Kommunen und ihren Bürgern noch nie so viel gekostet wie heute. Längst beschränkte sich der Landkreis nicht mehr auf seine Ausgleichs- und Ersatzfunktion. Neue Doppelstrukturen werden geschaffen. Ich kritisiere das nicht erst seit Landrätin Fründt die Kreisgeschicke leitet. Nachstehende Tabelle zeigt wie sehr die Belastung allein in den letzten 10 Jahren angestiegen ist. Rund 2,5 Millionen zahlen wir in 2017 mehr als noch 2006. Da spielt die prozentuale Höhe der Kreis- und Schulumlage keine große Rolle. In absoluten Zahlen steigt sie permanent.
Der Kreis muss endlich damit aufhören immer neue Aufgaben zu entdecken, die die Kommunen oft ungefragt teuer bezahlen müssen. Ein Drittel des Gesamtvolumens des Ergebnishaushaltes der Gemeinde muss an den Kreis abgeführt werden. Im Gegenteil: Über 40 Jahre nach der Gebietsreform brauchen wir weniger Kreis. Der Ebsdorfergrund kann vieles selbst. Die Mütter und Väter der Gebietsreform würden sich über unsere Gemeinde freuen, über die viel zu teuren Landkreise nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Schulz, Bürgermeister