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„Wiesen duften, Wiesen sind bunt. Uns Menschen gefallen sie und für viele sind sie der Inbegriff von Sommer,“ sagte Bürgermeister Andreas Schulz bei der Vorstellung der Nachhaltigkeitsoffensive der Gemeinde.

Bürgermeister Andreas Schulz mit einigen Mitgliedern der Arbeitsgruppe Artenvielfalt

Blühwiesen, Gewässerschutz, Insektenhotels, Lebensräume zurückerobern für Kleinstlebewesen an Land und in den Gewässern, – das hat sich eine Arbeitsgruppe in der Gemeinde auf die Fahnen geschrieben.

Denn in Wiesen wachsen viele verschiedene Pflanzen und in den Gewässern und am Ufer ebenso. „Sie gehören zu den artenreicheren Lebensräumen unserer Kulturlandwirtschaft im Ebsdorfergrund und die wollen wir schützen,“ so der Bürgermeister.

„75% der Insekten sind in den letzten 30 Jahren verschwunden“, erklärt Marianne Arnold-Richter von der Gemeinde Ebsdorfergrund, die zu den Mitgliedern der Arbeitsgruppe „Artenvielfalt“ zählt.

Die Arbeitsgruppe wurde in 2018 gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, den Lebensraum und die Lebensbedingungen für Insekten, Kleinstlebewesen sowie andere Tiere und Pflanzen in der Gemeinde zu verbessern.

Derzeit besteht sie aus fünf Mitgliedern:

•Herr Heinrich Rabenau(Gemeindevorstand)
•Frau Miriam Wagner (engagierte Bürgerin)
•Frau Dr. Martina Merz-Preiß (Gemeindevertretung)
•Herr Werner Böckler (Ortsvorsteher)
•Frau Marianne Arnold-Richter (Mitarbeiterin Gemeindeverwaltung)

Um dieses Ziel zu erreichen wurden schon mehrere Insektennisthilfen aufgestellt, die die Gemeinde bei der Schreinerei Kaiser in Ebsdorfhat anfertigen lassen. „Die Insektenhotels aus dem Baumarkt funktionieren in vielen Fällen nicht,“ meint Marianne Arnold-Richter.

Ein Großteil der Bienen nehme diese nicht an, weil die falschen Materialien verwendet werden oder die Bauweise nicht den Ansprüchen entspreche.

Zur Unterstützung von Wildbienen ist es außerdem wichtig, heimische Blühpflanzen anzupflanzen. Aus diesem Grund wurden in der Gemeinde durch die Arbeitsgruppe auch mehrere Blumenwiesen eingesät.

Beispiel einer Blühwiese

Folgende Maßnahmen sind seit Anfang 2018 erfolgt:

Aufstellen von Insektennisthilfen in 2018 auf folgenden Standorten

• Hachborn Streuobstwiese

• Hachborn Heidestraße

• Hachborn Alter Friedhof

• Heskem evangelische Kirche

• Dreihausen Gemeindegarten evangel. Kirche

In diesem Jahr sollen in den Ortsteilen Ilschhausen, Rauischholzhausen und Wermertshausen weitere drei Nisthilfen aufgestellt werden.

In 2018 wurden auf folgenden Standorten Blumenwiesen eingesät:

•HachbornHeidestraße (Einsaat Blühstreifen 2018)
•HachbornAlter Friedhof (Einsaat Blumenwiese 2018)

und in 2019

•Dreihausen Am Sonnenhang, Verkehrsbegleitgrün

Was ist noch geplant?

Die Gemeinde wird einen Förderantrag bei der Region Marburger Land einreichen, um auch in diesem Jahr acht weitere Insektenhotels aufzustellen und weitere Blühweisen anlegen zu können.

Insgesamt 2000 bis 3000qm Blühwiesen sollen entstehen, und zwar auf dem alten Friedhof in Dreihausen und auf freien Flächen beim Hochbehälter Wermertshausenund dem Hochbehälter in Rauischholzhausen. Auf dem Friedhof in Dreihausen gibt es große Flächen, die nicht genutzt werden. Diese bieten sich geradezu an, Blühwiesen anzulegen.

„Am Ende werden wir 16 Insektenhotels und 7 angelegte Blühwiesen in der Gemeinde haben,“ fasst Bürgermeister Andreas Schulz zusammen. Aber auch Private können gerne mitmachen und selbst welche anlegen.

Schutz der Lebewesen in Gewässern

Kleinstlebewesen sind aber nicht nur auf Wiesen , sondern auch in fließenden Gewässern, wie in Gräben, Bächen und Flüssen zu finden, wie z.B. die ZwesterOhm, der WittelsbergerBach, der Rülfbachin Rauischholzhausenoder auch der Teich in Roßberg.

Um diese Lebewesen nicht zu gefährden, hat die Gemeinde einen Termin mit der zuständigen Wasserbehörde anberaumt, denn auch bei der Unterhaltung von Fließgewässern muss einiges beachtet werden, wie z.B. die richtige Zeit zum Ausbaggern des Gewässers.

Ein Gutachten der Wasserbehörde soll dabei helfen.