Die Vergangenheit zukunftsfähig gemacht
Historische Gebäude erstrahlen in neuem Glanz
Im vergangenen Jahr machte Corona vielen Plänen einen Strich durch die Rechnung. Geplante Veranstaltungen konnten nicht mehr stattfinden und auch das Vereinsleben stand mehr oder weniger still. Mindestens zwei Vereine in der Gemeinde nutzen die ganze Situation als Chance, Arbeiten zu erledigen, für die nun jede Menge Zeit zur Verfügung stand. Und so erstrahlen jetzt zwei historische Gebäude in der Gemeinde – die „Alte Schule“ in Rauischholzhausen und der „Alte Bahnhof“ in Dreihausen in neuem Glanz.
Alte Schule in Rauischholzhausen ist sozialer Treffpunkt für alle Generationen
Vor über 100 Jahren wurden hier Kinder unterrichtet, lernten lesen und schreiben: Heute ist die Alte Schule ein Ort, an dem Menschen zusammenkommen, lernen, spielen, feiern und lachen. So war es zumindest vor Corona und soll es auch bald wieder sein.
Die Alte Schule soll in naher Zukunft wieder mit Leben gefüllt werden.
– Das ist das Ziel der Dorfgemeinschaft Rauischholzhausen e.V., die 2011 ins Leben gerufen wurde und mittlerweile über 70 Mitglieder zählt.
Im Jahr 2018 hatte die Dorfgemeinschaft das Gebäude und das zugehörige etwa 700 Quadratmeter große Grundstück von der Gemeinde gekauft. Vorher gab es einen Nutzungsvertrag.
„Das Gebäude in Bürgerhand zu übergeben war die richtige Entscheidung,“ betonte Bürgermeister Andreas Schulz und lobte das Engagement des Vereins, der schon viel auf die Beine gestellt hat, um das gesellschaftliche Miteinander in Rauischholzhausen zu fördern
Vor Corona fanden in dem historischen Gebäude zahlreiche Veranstaltungen statt, wie z.B. Sommerfeste, Maifeiern, Silvesterpartys aber auch Infoveranstaltungen und Kulturelles zählten dazu.
Region Marburger Land und Gemeinde unterstützen die Arbeit des Vereins
So schön ein altes Gebäude auch ist, so renovierungsbedürftig kann es an manchen Ecken auch sein.
Mit Unterstützung von LEADER Mitteln in Höhe von 25.000 Euro sollte die Alte Schule saniert und verschönert werden. Rund 55.000 Euro kostete das Vorhaben insgesamt und auch die Gemeinde unterstützte das Ganze mit 2950 Euro.
Bereits im Sommer 2019 wurden die Giebelfassade mit der schönen Eingangstür, der ehemalige Jugendraum unter dem Dach und die alten, recht maroden Fenster im kleinen Saal, dem derzeitigen Jugendraum saniert und hergerichtet.
Nach einer Winterpause wurden im April 2020 die Bauarbeiten wieder aufgenommen. „Dabei waren wir immer auf Abstand bedacht, aber trotz allem war die Arbeit gemeinschaftsfördernd,“ betonte Annemarie Duske, Vorsitzende des Vereins.
Handwerker aus der näheren Umgebung waren in den Gewerken Heizung, Elektro, Zimmerei und Verputz im Einsatz. Darüber hinaus gab es zahlreiche engagierte Helferinnen und Helfer, die viel geleistet haben.
„Im letzten Jahr konnten leider keine Veranstaltungen mehr stattfinden“, so der Kassierer Helmar Allamode, aber dadurch seien auch zeitliche Freiräume für die anstehenden Bauarbeiten entstanden, so dass alle geplanten Maßnahmen umgesetzt werden konnten: Er selbst ging an vorderster Front voran
Die Fassade zum Schulhof hin wurde fertiggestellt, ebenso der Raum unter dem Dach, in den der Jugendclub einziehen soll, eine Zentralheizung wurde eingerichtet, die Elektroanlage in weiten Teilen des Hauses erneuert und auch die Renovierung des kleinen Saals – das Schmuckstück des Hauses – ist fertig geworden.
Trotz Pandemie keine Mitglieder verloren
Landrätin Kirsten Fründt gratulierte dem Verein, weil er trotz Pandemie keine Mitglieder verloren habe. „Das ist nicht überall so,“ meinte die Landrätin und lobte die tolle Arbeit der Dorfgemeinschaft mit den Worten „Durch ihr Engagement wird wieder Leben ins Dorf gebracht.“
Weitere Schritte geplant
„Der Abschluss dieser Arbeiten ist nicht das Ende, sondern der Anfang für die nächsten Schritte, die wir umsetzen wollen, “ erklärte Lutz Pauly vom Vorstand der Dorfgemeinschaft. Als nächstes stehen weitere Außenarbeiten an, und auch die Renovierung des großen Saales und des Vorraums vom Jugendraum stehe auf dem Plan. „Langweilig wird es der Dorfgemeinschaft also noch lange nicht, so Lutz Pauly und fügte abschließend hinzu: „Wer Ideen zur Umsetzung hat, ist jederzeit willkommen.“