Mehr Raum für Bürgerservice
Die Aufgaben einer Gemeinde wachsen stetig, wenn sie für die Zukunft gut aufgestellt sein will. Und im Ebsdorfergrund tut sich durch viele Investitionen in die Infrastruktur und zahlreiche Bauprojekte seit Jahren so einiges – und auch der Service für die Bürger darf bei den anstehenden Aufgaben nicht zu kurz kommen. Daher benötigt die Gemeinde nicht nur mehr Personal, als noch vor einigen Jahren – sondern vor allen Dingen mehr Platz für das Personal. Denn mittlerweile ist es in der Verwaltung für alle Angestellten etwas eng geworden.
Weil sich aber Verwaltung und Raiffeisenbank Ebsdorfergrund schon seit vielen Jahren ein Gebäude teilen, haben sie zusammen auch schon eine einfache Lösung gefunden: Die Raiffeisenbank hat mittlerweile neue Geschäftsräume gebaut, wo viele Mitarbeiter und der Vorstand ihren Hauptsitz haben. In Dreihausen kann die Bank daher 200 Quadratmeter aus dem Erdgeschoss erübrigen und an die Gemeinde abgeben.
„Wir machen das Gegenteil zu den vielerorts angedachten Fusionen von Kommunen“, sagte Bürgermeister Andreas Schulz zum Ankauf der neuen Räume. „In Zeiten wachsender Europaskepsis und zunehmender Globalisierungskritik ist es wichtig, dass es starke Gemeinden gibt, die bürgernah sind und in denen sich die Bürger selbst noch engagieren“. Ebsdorfergrund als starke Gemeinde rüstet sich daher mit dieser Investition in die Verwaltung für die Zukunft der Gemeinschaft.
Einwohnermeldeamt bekommt neue Räume
Die Gemeindevertretung hat der Idee des Bürgermeisters und der Raiffeisenbank Ebsdorfergrund bereits zugestimmt. Beschlossen wurde, dass die Gemeinde die Räume im Untergeschoss für 220.000 Euro kauft. Weitere 230.000 Euro werden in die anstehenden Baumaßnahmen investiert: Die Räume von Bank und Gemeinde müssen räumlich getrennt werden. Außerdem müssen die neuen Verwaltungsräume im Untergeschoss mit der Gemeindeverwaltung im Obergeschoss verbunden werden. Dazu wird im Eingangsbereich ein Aufzug gebaut, der direkt in die neuen Büros führt, wie Bürgermeister Andreas Schulz erläutert. Dort sollen dann die Bereiche Bauen, Planen, Umwelt und Energie und die EDV Platz finden. Im Obergeschoss wird dadurch mehr Platz geschaffen, um die Abläufe im Alltagsgeschäft bürgerfreundlicher zu gestalten: Im Eingangsbereich bekommt das Einwohnermeldeamt neue, großzügigere Räume. „Das Einwohnermeldeamt wird von Bürgern viel häufiger frequentiert, als das Bauamt“, erklärt Schulz. Daher sei diese Umstrukturierung besonders sinnvoll. Auch die Kasse komme in den Eingangsbereich. „Wir schaffen kurze Wege für den Kundenverkehr.“
Die für den Ankauf und den Umbau veranschlagten 450.000 Euro muss die Gemeinde Ebsdorfergrund nicht sofort zahlen. Die Raiffeisenbank stundet die Zahlungen, wie Friedhelm Kemper, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Ebsdorfergrund, berichtet. Erst im Jahr 2020 bezahlt die Gemeinde ihre Erweiterung tatsächlich. Dann bekommt die Gemeinde vom Land Hessen die erste vorgestreckte Rate für die Ortsumgehung Heskem zurück – ebenfalls in Höhe von 450.000 Euro.
Raiffeisenbank Ebsdorfergrund bleibt in Dreihausen und Ebsdorf
Friedhelm Kemper betont, dass der Verkauf von Büros in Dreihausen kein Anzeichen dafür ist, dass die Genossenschaftsbank sich aus Dreihausen zurückziehen oder ihren Service einschränken wolle. „Wir werden die Filialen in Dreihausen und Ebsdorf erhalten. Und jede unserer Filialen wird jeden Tag geöffnet haben“, sagte Kemper. „Wir bleiben da, wo unsere Kunden sind.“ Die 200 Quadratmeter, die die Bank an die Verwaltung verkauft, wurden durch eine Umstrukturierung frei: Bislang hatte der Vorstand – trotz des neuen Hauptsitzes in Roth – noch eigene Büros in Dreihausen. Durch einen Umbau gibt es künftig keine eigenen Büros für Vorstand und Kundenberater mehr, sondern stattdessen Besprechungszimmer, die nach Absprache genutzt werden. Zusätzlich hat die Raiffeisenbank Ebsdorfergrund die Öffnungszeiten angepasst und etwas verkürzt. Außerhalb der Öffnungszeiten können aber Termine mit den Mitarbeitern vereinbart werden. Die Bank will sich laut Kemper durch die Umstrukturierung auf die Herausforderungen der Zukunft einstellen – und habe damit schon Erfolg, da sie aktuell rund 492.000 Millionen Euro Kundenvermögen verwalte.