Anfang November hat die Gemeinde Ebsdorfergrund zu einer Krimilesung der besonderen Art in den GrundTreff nach Wittelsberg eingeladen. Dorthin war Andreas Wagner mit seinem Krimi „Winzersterben“ gekommen. Der 42 Jahre alte Autor, der selbst Winzer ist, verband seine Krimilesung mit einer Weinprobe sodass Weinkenner und Fans erlesener Tropfen voll auf ihre Kosten kamen. Folglich hatte Andreas Wagner neben seinem Roman gleich vier Weine aus eigenem Anbau mit nach Wittelsberg gebracht. „Der Wein lockert die Lesung auf“, sagt Andreas Wagner. Daher wechselten sich spannende Textpassagen mit den Pausen ab in denen der Autor den etwa 60 Gästen seine Weine einschenkte.
Andreas Wagners Krimi spielt während der Weinlese im rheinhessischen Essenheim vor den Toren von Mainz. Der Protagonist der Handlung, Kurt-Otto Hattemer, ist selbst Winzer und gleichzeitig eine Art männliche Miss Marple. Ihm lassen die mysteriösen Todesfälle, die sich im beschaulichen Weinbergsdorf ereignet haben, einfach keine Ruhe. Kurt-Otto Hattemer versucht daher die Tatmotive aufzuklären und herauszufinden, wer als Serienmörder von August Schlamp, Gerd Trautmann und Klaus Reifenberger in Frage kommt. Während Kurt-Otto Hattemer ermittelt, erfährt der Leser einiges über die anderen Dorfbewohner. So gibt es im Dorf zum Beispiel die „lebende Gardine“, die nicht eine vom Windhauch bewegte Gardine meint, sondern vielmehr eine ältere Dame, die die Gardine hin und her schiebt. Neben klassischen Dorftypen verwendet Andreas Wagner in „Winzersterben“ reichlich Lokalkolorit sowie szenische Rückblenden. Daher ist für den Leser lange unklar, wer als Serienmörder in Frage kommt, sodass er sich am Ende selbst eine Meinung bilden muss.
Im Anschluss an die Lesung beantwortete Andreas Wagner noch Fragen der Zuhörer, ehe er dazu überging seine Bücher zu signieren und den ein oder anderen Wein zu verkaufen.
Am Ende des Abends dankte Bürgermeister Andreas Schulz dem Rheinhessen für seinen Besuch und den unterhaltsamen Abend. Der Rathauschef verriet den Anwesenden schon, dass es in Planung sei, demnächst politisches Kabarett im GrundTreff anzubieten. „Unsere GrundTreff-Geschäftsführerin, Dorothee Born, hat jeden Tag eine neue Idee. 2017 wird gut. Seien Sie gespannt“, sagte Bürgermeister Andreas Schulz.