Bürgermeister Andreas Schulz stellt Vision für 2022 vor
Neue Arbeitsplätze, Einkaufsmöglichkeiten, neue Treffpunkte und generationenübergreifendes Wohnen – im Ortsteil Heskem-Mölln wird in den nächsten Jahren kräftig investiert.
„Heskem-Mölln bekommt eine immer größere Bedeutung für die Gemeinde und die ganze Region“, erklärte Bürgermeister Andreas Schulz Vertretern der Kommunalpolitik und Interessierten aus dem Ortsteil bei einer Versammlung, in der er vorstellte, wo er Heskem-Mölln 2022 sieht.
Dabei betonte er: „Alle Veränderungen, die jetzt anstehen, sind nur möglich, weil wir als Gemeinde die Ortsumgehung für Heskem-Mölln vorfinanziert haben. Dafür gilt allen Ortsteilen und Vertretern der Kommunalpolitik ein großer Dank, dass sie diese Entscheidung mitgetragen haben.“
Eine besonders große Investition tätigen Gemeinde und die Firma Hausengel mit dem Generationenpark. Im MIttelpunkt der Veranstaltung stand die Vorstellung der Planungen für das neue Bürgerhaus, das Multifunktionsgebäude.
Wohnungen, Wohnhäuser, Pflegeplätze und dieses Multifunktionsgebäude werden in den nächsten beiden Jahren in Heskem entstehen.
„Die Attraktivität der Gemeinde ist ungebrochen, die Nachfrage nach Bauplätzen hoch“, so Andreas Schulz.
Im geplanten Generationenpark wird es daher auch Bauplätze für Einfamilienhäuser geben, ebenso wie Bauplätze für Mehrfamilienhäuser und Bauplätze, auf denen Wohnungen für betreutes Wohnen entstehen werden. Investieren werden die Gemeinde Ebsdorfergrund und das Unternehmen Hausengel mit dem Gründer und Vorstandsvorsitzenden Simon Wenz.
Der Architekt Dr. Stefan Strack stellte die gemeinsamen Pläne vor: Im Herzen des Generationenparks entsteht das Multifunktionsgebäude. Gemeinde und Investor werden es gemeinsam errichten und gemeinsam nutzen. Das Gebäude wird das bisherige Bürgerhaus Heskems ersetzen – es wird verkauft, sobald der Neubau kommt. „Das neue Gebäude wird mehr können, als ein Bürgerhaus.
Es wird den ganzen Tag genutzt werden. Dadurch entstehen Synergieeffekte, weil es immer in Betrieb ist“, so Strack.Eine Arbeitsgruppe aus Heskem hatte im Vorfeld Vorgaben für das neue Gebäude formuliert, Wünsche und Bedarfe zusammengestellt.
Diese wurden alle von der Verwaltung, dem Architekturbüro und dem Investor berücksichtigt und eingearbeitet. “ Darauf bauen wir jetzt auf und wollen das Projekt bauleitplanerisch und vertraglich zum Abschluss bringen“, sagte Bürgermeister Andreas Schulz. Er zeigte sich froh darüber, dass die vorgestellten Pläne in der Versammlung breite Unterstützung fanden.
Im Erdgeschoss wird es einen Foyerbereich mit Toilette und Garderobe geben sowie einem Versammlungsraum mit rund 100 Sitzplätzen – alles barrierefrei. Dieser Saal mit einem angeschlossenen Thekenbereich soll Vermietungen für Feiern, Tagungen und andere Veranstaltungen möglich machen.
Der Raum soll aber ebenso von den heimischen Vereinen genutzt werden, beispielsweise für Übungsstunden. Darüber hinaus wird der Investor von Hausengel den Saal tagsüber nutzen, um dort ein Café einzurichten. „Der Saal gehört der Gemeinde und wird an den Investor für das Café vermietet“, erklärt Schulz. „Durch die gemeinsame Nutzung rentiert diese Investition in den Neubau sich erst. Alleine könnte die Gemeinde sich das so nicht leisten.“
Klar sei aber: Viele Nutzungen werden unter einen Hut gebracht, die Vereine bekommen weiterhin Platz. Und wie es überall in den gemeindeeigenen Bürgerhäusern geregelt ist: Beerdigungen beispielsweise gehen immer vor, erhalten den Raum auf jeden Fall.
Das Bürgerbüro wird ebenfalls in dem neuen Gebäude untergebracht, im Erdgeschoss gelegen. In den beiden oberen Geschossen wird der Investor dann gemeinschaftliches Wohnen einrichten.
Auf jeder Etage wird es 12 Appartements mit jeweils einem Gemeinschaftsbereich geben. So können pflegebedürftige Menschen in ihren eigenen Zimmern leben, bekommen die nötige Pflege vor Ort – und können gemeinsame Räume für ein geselliges Miteinander, ein Zusammenleben nutzen. Die Appartements sind für jeweils eine Person gedacht.
Im Generationenpark wird es aber auch Möglichkeiten für Paare geben, Wohnungen mit Pflegeangebot zu mieten. „Zugleich wird das Café im Erdgeschoss ein Treffpunkt für alle Menschen, die im Haus und im Generationenpark sowie in Heskem wohnen“, so Simon Wenz. „Das Leben soll im ganzen neuen Wohnpark stattfinden – und sich im Multifunktionshaus bündeln.“
„Wir wollen das gesamte Projekt spätestens im Dezember 2022 fertiggestellt haben und einweihen“, gibt Bürgermeister Andreas Schulz ein ehrgeiziges Ziel aus. Die Vorplanungen laufen bereits seit Jahren. „Es ist toll, dass wir ein solches Projekt partei- und ortsteilübergreifend angehen. Das ist nicht selbstverständlich! So entwickeln wir uns aber alle gemeinsam weiter!“
Und diese weiteren Veränderungen stehen nun in Heskem-Mölln an:
Der neue Ortsmittelpunkt: Die Arbeiten laufen, seit die Ortsumgehung eröffnet ist. Die Ortsdurchfahrt von Heskem wird erneuert und zurückgebaut, damit sie für den Durchgangsverkehr unattraktiver wird – und für die Menschen zu einem attraktiven Treffpunkt werden kann. Insbesondere der Bereich um die Kirche bekommt ein neues Gesicht. „Damit beenden wir jetzt endlich, was vor 25 Jahren im Rahmen der Dorferneuerung schon für Heskem geplant war“, so Andreas Schulz. Gefeiert wird die neue Ortsmitte am 1. Februar.
Der neue Busbahnhof: Gemeinsam mit dem Landkreis Marburg-Biedenkopf sorgt die Gemeinde für eine deutliche Entlastung des Ortsteils vom Schulbusverkehr. Der Busbahnhof, der derzeit unterhalb der Gesamtschule Ebsdorfer Grund liegt, wird auf ein bisher unbebautes Grundstück oberhalb der Schule – in der Nähe der Sportanlagen – verlegt.
So müssen die Busse nicht mehr durch Heskem fahren, sondern erreichen den Busbahnhof über die Ortsumgehung.
Eine Bedarfsampel in Richtung Schule/Schwimmbadweg sorgt dafür, dass die Schüler die Straße sicher überqueren können.
Die Gemeindevertretung hat die erforderliche Änderung des Flächennutzungsplans für den Bau des Busbahnhofs bereits beschlossen, wartet auf eine Genehmigung durch das Regierungspräsidium. Der Landkreis hat den Bauantrag gestellt, eine Verwaltungsvereinbarung zwischen Kommune und Kreis über die Aufteilung der Kosten und Arbeiten ist bereits unterzeichnet. „Der Busbahnhof soll außerdem ein Rendevouz-Bahnhof werden“, erklärt der Bürgermeister.
Das bedeutet: Alle drei Buslinien, die den Ebsdorfergrund an Marburg anbinden, sollen sich auch in Heskem treffen und so alle Ortsteile der Gemeinde miteinander vernetzen. „So können die Menschen auch mit dem Bus von Wittelsberg nach Heskem fahren und dort einkaufen. Das war so bisher nicht möglich.“
Das Interkommunale Gewerbegebiet InterKom: Gemeinsam mit der Stadt Marburg und der Gemeinde Staufenberg erschließt die Gemeinde InterKom I und InterKom II an der Ortsumgehung von Heskem-Mölln.
Drei Kommunen aus zwei Landkreisen bieten so gemeinsam ein attraktives neues Gewerbegebiet – das so günstig gelegen ist, dass kein zusätzlicher Verkehr einen Ortsteil belastet. In diesem Bereich soll auch eine neue Tankstelle eröffnet werden. Dafür gibt es bereits vier Interessenten. „Mit InterKom wollen wir die Arbeitsplätze näher zu den Menschen bringen. Das reduziert Fahrtzeiten und ist ein Beitrag zum Umweltschutz“, so Andreas Schulz.
Die Einkaufsoase: In unmittelbarer Nähe zu InterKom gelegen wird eine Einkaufsoase entstehen. Im ersten Halbjahr diesen Jahres starten die Erschließungsarbeiten. Die Eröffnung des Edeka mit Backshop und Getränkemarkt ist für 2021 geplant. Außerdem entsteht dort eine Filiale der Sparkasse. Eine Bushaltestelle wird direkt vor der Einkaufsoase eingerichtet, sodass der Bereich über den ÖPNV und auch fußläufig an Heskem-Mölln optimal angebunden wird.