Nach oben

Regional statt global - Die Gemeinde hat viel zu bieten

- Bio-Betrieb der Familie Fritz-Emmerich stellt sich an „Tag der offenen Tür mit Hoffest“ vor

Die Globalisierung macht es möglich: Wir haben Zugang zu Lebensmitteln aus der ganzen Welt. Doch das hat nicht nur Vorteile. Saisonale und regionale Produkte sind in vielen Fällen die bessere Wahl.

Im Ebsdorfergrund gibt es zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe und viele Direktvermarkter. Einer davon ist der Bauernhof der Familie Fritz-Emmerich aus Leidenhofen, der vor 4 Jahren auf Bio-Betrieb umgestellt wurde und seitdem den Krisen der Folgejahre standhält.

„Das wollen wir auch weiterhin,“ so Junglandwirt Andreas Fritz-Emmerich, der den Familienbetrieb von seinen Eltern übernommen hat.

Biobetriebe unterliegen strengen Vorgaben

Nachhaltigkeit sowie umwelt- und tierfreundliche Herstellung zählen zu einer ökologischen Landwirtschaft, können aber auch von konventionellen Betrieben gewährleistet werden. Der Unterschied zu Betrieben mit dem Bio-Siegel besteht in strengeren Vorgaben in Bezug auf Haltung und Betrieb.

Der Bio-Hof der Fritz-Emmerichs mit Mutterkuh-, Hühner- und Schweinehaltung unterliegt dem Naturland-Siegel. So ist der Bio-Landwirt verpflichtet, mehr Platz pro Tier einzuplanen, ihnen artgerechte Beschäftigungsmöglichkeiten anzubieten sowie Zugang zu Tageslicht und frischer Luft zu gewähren. Die ehemals 600 Schweine wurden deshalb um rund 100 Tiere reduziert und der Stall wurde um eine Freifläche erweitert. Pro Tier stehen nun insgesamt mit Stall und Auslauf 2,7 Quadratmeter zur Verfügung, statt wie früher 0,75 Quadratmeter in herkömmlicher Haltung. 

„Weniger ist mehr“ – Hochwertiges Futter ohne Pflanzenschutzmittel

„Weniger ist mehr,“ sagt Vater Heinrich Fritz-Emmerich. Es gehe nicht darum, immer mehr zu produzieren, sondern weniger, aber dafür hochwertige und nachhaltige Lebensmittel anzubieten. Die Tiere werden z.B. nur mit dem gefüttert, was auf den hofeigenen Feldern wächst – alles natürlich ganz ohne Pflanzenschutzmittel

„Dass der Hof noch vor der Corona- und Ukrainekrise umgebaut wurde, war großes Glück,“ erklärt Andreas Fritz-Emmerich, denn danach begannen die Baupreise zu explodieren. Dennoch fielen für den Umbau rund 900.000 Euro zu Buche.

 

Natürlich spüre die Biobranche die Energiekrise und die Inflation sehr deutlich, so der Junglandwirt. Trotzdem hält der 26-Jährige an seinem Vorhaben fest und setzt dabei u.a. auch auf Direktvermarktung seiner Produkte.

Damit kleine Betriebe nicht wegsterben, sollte außerdem mehr gegen den Konkurrenzdruck aus dem Ausland getan werden. Angefangen bei den Verbrauchern, deren Entscheidung es ist, heimische und ökologische Produkte den günstigeren Lebensmitteln aus dem Ausland vorzuziehen.

 

Hoffest am 10. September war voller Erfolg

 Um den Menschen den Ablauf auf einem Biohof näher zu bringen, stellte die Familie Fritz-Emmerich ihren Eschenhof im Rahmen der hessischen Bio-Tage, am 10. September 2023 bei einem „Tag der offenen Tür“ inklusive „Hoffest“ einem breiten Publikum vor.
Von 10 bis 18 Uhr wurden Führungen durch den landwirtschaftlichen Betrieb angeboten, dazu gab es ein buntes Kinderprogramm mit Streichelzoo und Hüpfburg. Außerdem standen Pony-Kutschfahrten und eine Ausstellung landwirtschaftlicher Maschinen auf dem Programm.

Grillgut von den hofeigenen Schweinen und weitere kulinarische Köstlichkeiten sorgten für das leibliche Wohl der begeisterten Besucher, die einen abwechslungsreichen Tag genossen und obendrein einen interessanten Einblick in den Betrieb eines Biohofs bekommen konnten.

Besonderes Angebot an Direktvermarktern im Grund

Auch Bürgermeister Hanno Kern ließ es sich nicht nehmen, den Hof an diesem Tag zu besuchen und ist stolz, einen Bio-Betrieb in seiner Gemeinde zu haben. Darüber hinaus gebe es weitere zahlreiche Direktvermarkter im Ebsdorfergrund, die ebenso unglaublich gute Produkte aus heimischer Landwirtschaft anbieten. Für genau diese „GrundNahrungsmittel“, die diesen wichtigen und qualitativen Ansprüchen gerecht werden, ist ein gemeindeeigenes Logo in Planung, das sich als eine Art „Gütesiegel“ für die besten Produkte unserer heimischen Region etablieren soll.
„Ich hoffe sehr, dass die Menschen im Grund und darüber hinaus, dieses besondere Angebot zu schätzen wissen und öfter regional statt global einkaufen gehen“, meint der Bürgermeister. Denn das sei einfach die bessere Wahl.

Warum „regional“ und „saisonal“ die bessere Wahl ist:

Wer regional und saisonal einkaufen geht, tut nicht nur seiner Gesundheit, sondern auch der Umwelt und der heimischen Wirtschaft etwas Gutes.

Vor Ort einkaufen zu gehen, bedeutet kürzere Transportwege und das wiederum sorgt für frischere und vor allem gesündere Lebensmittel. Denn durch lange Transportwege verlieren viele Lebensmittel an Nährwerten. Außerdem tragen unsere Transportmittel einen wesentlichen Beitrag zur Umweltbelastung bei, denn längere Transportwege = mehr Co2 Ausstoß. Weiterer Pluspunkt: Die Konsumenten wissen, wo die Lebensmittel herkommen und können sich somit auf die Qualität der Produkte verlassen. Obendrein werden die lokalen Erzeuger unterstützt und das Geld bleibt in der Region.

Aktuelles