10 Jahre Stromnetz in Bürgerhand im Grund
– die GrundNetz GmbH feiert Geburtstag
Eine Bilanz, die sich sehen lassen kann: schon vor zehn Jahren wurden im Ebsdorfergrund mit der GrundNetz GmbH die Weichen für eine energiepolitische Infrastruktur in Bürgerhand gestellt. 2012 gründeten die Gemeinde Ebsdorfergrund und die Stadtwerke Marburg gemeinsam die GrundNetz GmbH, um sich die Kontrolle über das kommunale Stromnetz zurückzuholen. Schließlich gehöre eine sichere Stromnetzversorgung „ganz klar zur kommunalen Daseinsvorsorge“, gab Bürgermeister Andreas Schulz damals das Ziel vor.
Zum runden Geburtstag 2022 kann sich die Bilanz der Gesellschaft sehen lassen: Mit der Übernahem des Stromnetzes im Ebsdorfergrund kamen das 122 Kilometer lange Stromverteilnetz mit rund 3.000 Hausanschlüssen und die Straßenbeleuchtung der Gemeinde in Bürgerinnen- und Bürgerhand. Zudem übernahmen die Stadtwerke Marburg die Betriebsführung der Straßenbeleuchtung und versorgen alle kommunalen Liegenschaften mit Ökostrom. Auch die Abfallentsorgung wird seit 2011 von der Marburger Entsorgungs-GmbH, eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke Marburg, durchgeführt.
Durch die Netzübernahme ist der Ebsdorfergrund nicht mehr länger ein kleines Licht bei einem Großkonzern. Die Gemeinde und die Stadtwerke entscheiden als Gesellschafter der GrundNetz GmbH vielmehr eigenständig über die Investitionsschwerpunkte. Und Bürgermeister Andreas Schulz ist Aufsichtsratsvorsitzender, und dass ohne extra Gehalt. Damit kommen die Gewinne aus dem Stromnetz direkt der Kommune und damit den Bürgerinnen und Bürgern zugute – und fließen nicht wie früher aus der Region ab an die Aktionäre eines großen europäischen Energieversorgers.
„Welche historische Bedeutung die Gründung der GrundNetz GmbH und die Übernahme des Stromnetzes für die regionale Wertschöpfung haben, belegen unsere hohen Investitionen in die Netzinfrastruktur“, unterstreichen Stadtwerke- und GrundNetz-Geschäftsführer Dr. Bernhard Müller und die Fachbereichsleiterin Finanzen bei der Gemeinde, Frau Krüger. So wurden in das Stromnetz zwischen 2016 und 2021 fast 1,8 Millionen Euro investiert, um Leitungen und Trafostationen zu erneuern sowie an modernste Anforderungen anzupassen und zu erweitern. Dazu wurden Freileitungen zurückgebaut und witterungssicher unter die Erde verlegt. Allein für das Jahr 2022 sind weitere Investitionen in Höhe von 1,45 Millionen Euro vorgesehen.