"Gemeinsam geht es besser"
Interkom: 1,5 Millionen Euro Förderung für Leuchtturmprojekt der Kommunen
Ebsdorfergrund, Marburg und Staufenberg
Eine gute Nachricht für gleich drei glückliche und stolze Bürgermeister aus der Region: Das Land Hessen unterstützt das gemeinsame Projekt der Kommunen Ebsdorfergrund, Marburg und Staufenberg mit 1,5 Mio .Euro.
Zurzeit werden die Ausschreibungen vorbereitet und Gespräche mit potentiellen Betrieben finden statt. Die Erschließungsarbeiten werden im ersten Halbjahr 2021 beginnen.
„Die Nachfrage ist gut,“ erläutert Bürgermeister Andreas Schulz aus dem Ebsdorfergrund. Für 75% der Flächen des 8 Hektar großen Gewerbegebietes Interkom I und II vor den Toren von Heskem-Mölln gebe es mittlerweile Anfragen von weit über 20 Unternehmen, die Hälfte davon aus dem Ebsdorfergrund
Große Herausforderung, aber schon jetzt ein Erfolgsmodell
Dass drei Kommunen aus zwei Landkreisen ein gemeinsames Gewerbegebiet auf den Weg bringen, ist hessenweit einmalig, aber „schon jetzt ein Erfolgsmodell,“ so der Oberbürgermeister der Stadt Marburg, Dr. Thomas Spies, der das Projekt als Lehrbeispiel für die Zukunft und damit weitere interkommunale Gewerbegebiete sieht.
Ein interkommunales Gewerbegebiet umzusetzen, sei eine große Herausforderung. „Es ist schwierig, aber klug,“ so Thomas Spies.
Denn ein großes Gewerbegebiet an zentraler Stelle mit guter Verkehrsanbindung sei wesentlich effektiver als wenn eine einzelne Kommune mehrere kleine Gewerbegebiete an verschiedenen Standorten ausweist.
„Zwar sind für eine Universitätsstadt wie Marburg ein Viertel des acht Hektar großen Gewerbegebietes überschaubar, aber in Marburg sind alle Gewerbeflächen für den Pharmastandort reserviert. Da gehen wir auch nicht dran,“ so der Oberbürgermeister.
Trotzdem gebe es natürlich Bedarf an Gewerbeflächen für kleine und mittelständische Unternehmen aus Marburg, die durch Interkom in der Region bzw. im Landkreis bleiben können.
Ähnlich geht es auch der Stadt Staufenberg, die selbst keine Gewerbeflächen mehr anbieten kann. „Deshalb sind wir froh, bei diesem Leuchtturmprojekt dabei zu sein,“ so Bürgermeister Peter Gefeller, der die gemeinsame Zusammenarbeit lobte und sich das für den Gießener Raum auch wünschen würde.
8,5 Mio. Euro Projekt
Vergangene Woche wurde das 8,5 Mio. Euro Projekt mit einem Zuschuss des Landes Hessen von 1,5 Mio. Euro belohnt.
„Dieser Zuschuss hilft die Eigenkosten finanzierbar zu machen,“ erklärt Bürgermeister Andreas Schulz.
Diese liegen schätzungsweise bei 2 Mio. Euro, wovon die Gemeinde Ebsdorfergrund als Standortgeber 50% übernimmt und die Städte Marburg und Staufenberg jeweils 25%.
Eine weitere Förderung gab es in der Vergangenheit bereits vom Innenministerium in Höhe 75.000 Euro aus dem Programm Interkommunale Zusammenarbeit.
„Die Differenz zu den 8,5 Mio. Euro soll durch den Abverkauf der Grundstücke auf dem 8 Hektar großen Gewerbegebiet wieder reingeholt werden,“ so Andreas Schulz.
Erhalt von Arbeitsplätzen und Unternehmen in der Region; zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen
Dass der Einsatz und die Investitionen sich lohnen, da sind sich alle drei Bürgermeister sicher, denn Interkom I und II sorgen für den Erhalt von Unternehmen, die sonst abgewandert wären, und damit für Arbeitsplätze vor Ort und in der Region.
„Das erhöht natürlich auch die Attraktivität der Standortkommune,“ meint Bürgermeister Andreas Schulz.
Außerdem bringt das Ganze natürlich auch zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen in die Kassen der Kommunen. 55% der Einnahmen entfallen später auf die Gemeinde Ebsdorfergrund, die die Vorarbeiten und Verwaltungsabläufe übernommen hat;
Marburg und Staufenberg generieren jeweils 22,5% Gewerbesteuereinnahmen.
„Zusammen besser als alleine“
„Zusammen geht es besser als allein,“ – auch hier sind sich die drei Bürgermeister einig, denn durch die Zusammenarbeit konnte jede der drei Kommunen ihre Stärken einbringen.
Während Staufenberg als Initiator bei der Fördermittelbeantragung fungierte, unterstützte die Stadt Marburg u.a. beim Vergaberecht und die Ebsdorfergrund hat sich bei der Bauleitplanung eingebracht.
„Überregionale Zusammenarbeit ist die Zukunft,“ meint Peter Gefeller. Denn es gelte Arbeitsplätze dort zu schaffen, wo Menschen wohnen.
InterKom kann erweitert werden
Schon jetzt wird das Gelände am Ortsrand von Heskem-Mölln für einen EDEKA Markt und eine Sparkasse erschlossen, beide sollen im November 2021 eröffnen. Der Bau der Tankstelle könnte im 2. Halbjahr umgesetzt werden.
In den nächsten Jahren könnte das Gewerbegebiet um weitere acht Hektar – Interkom III und IV erweitert werden, „aber jetzt bringen wir erstmal dieses Projekt zu Ende,“ so Bürgermeister Andreas Schulz abschließend.
Die vollerschlossenen Quadratmeter kosten 60 bis 65 Euro. Interessenten melden sich bei dem Geschäftsführer der Interkom GmbH, Norbert Mai
www.gewerbegebiet-interkom.de.